Gedichte über Liebe - Seite 53

Draußen ist es Dunkel und Stürmt, inzwischen seit ner weile,
Er ist allein in seinem Zimmer, und schaut aus dem Fenster,
Er sieht den Regen fallen, und denkt an ein Mädchen,
Er ist verliebt in dieses Mädchen, will ihr Herz erobern,
versucht es Tag für Tag, doch sie beachtet ihn nie,
Er hält an ihr fest, denn sie ist seine große Liebe,
Er nimmt seinen Mut zusammen, um es ihr endlich zu sagen,
Er sagt ihr, das sie Unbezahlbar für ihn sei, doch sie hat nen andren,
Draußen wird es langsam kalt, es fällt der erste Schnee,
Er hat ein gebrochenes Herz, fühlt sich als würd er erfriern,
Er hat es so Schwer, weil die Zeit sein größter Feind ist,
Er ist fertig mit den fragen, denn er hat keine Antworten
Seine Freunde sagen er kommt schon drüber hinweg,
Er kann vor Kummer kaum was sagen, wie soll er dass ertragen,
Er will sein Traummädchen, doch Herzen und Träume sind umständlich,
Er weiß es ist kein Liebesfilm, und es gibt kein Happy End,
Der Schnee fällt draußen und er fällt mit ihm,
Er sickt darin ein, und kommt nicht mehr heraus,
Er will sich befreien, doch macht alles schlimmer wie bei Treibsand,
Er bleibt Hüllenlos, und verliebt sich nie wieder neu,
Den ganzen Tag würd er am liebsten nur noch Schlafen,
denn im Traum hat er noch sein Mädchen...

Des Lebens satt,
des Lebens matt!
Wo ist mein Schatz geblieben?
Ich schleich umher,
fühl mich verquer,
vom Trennungsschmerz getrieben.

Was treib ich nur
und find die Spur
dank meines Herzens Schlagen.
Was soll ich tun,
ich darf nicht ruhn
des Nachts und nicht bei Tagen.

Ich wünsch so sehr,
er käm daher -
ich könnt ihm jetzt begegnen.
und rief er „Schatz!
hier ist dein Platz!“
dafür würd ich ihn segnen.

(2014)

Wenn ich allein bin,
bin ich neidisch auf alle Paare.
Ganz klar ist das Unsinn,
aber ich denk' dann, das wahre
Leben geht spurlos an mir vorbei
und ich stehe nur als Statist dabei.

Wenn ich allein bin
will ich auch zu keiner Feier.
Ich sitze dort, die Hände am Kinn,
und freu' mich wirklich ungeheuer,
wenn ich wenigstens etwas Lebendiges spüre,
weil ich die ebenfalls einsame Katze berühre.

Wenn ich allein bin
versuch’ ich es manchmal mit Menschenmassen.
Und geh irgendwohin.
Aber ich kann es nicht fassen:
Trotz dieser vielen Menschen um mich herum,
bleib ich allein und… werde stumm!

Don, November 1986