Gedichte über Liebe - Seite 47

Wie jedes Jahr zur Erntezeit,
gibt es Früchte weit und breit,
an Zweigen hängen sie gepaart,
ein jeder ist in sie vernarrt.

So liebt ein Apfel eine Pflaume,
doch diese hängt am anderen Baume,
ihn durchfährt ein starker Schmerz,
die Liebste hat ein steinern Herz.

Wie steht das Apfelherz in Flammen,
man pflückt beide jetzt zusammen,
legt in den Korb beides beglückt,
er sie sogleich ans Herze drückt.

Oh, wie ist es wunderbar,
endlich ist sie ihm ganz nah,
doch sie fühlt sich so bedrängt,
auf einmal ist sie eingezwängt.

Für sie gibt es nun kein zurück,
so platzt sie langsam Stück für Stück,
zu Ende geht die große Lieb`,
ein steinern Herz ihm übrig blieb.

Goldener Sonnenuntergang,
eine heiße Sommernacht.
Still erlebtes Glück zu zweit,
alle Sinne sind erwacht.

Leise weht der Sommerwind,
Vögel singen wie noch nie.
Sanfte Klänge, wunderschön,
eine Sehnsuchtsmelodie.

Eng umschlungen liegen wir,
Hände tasten schon so weit.
Süße Früchte, Honig, Sekt,
Spiele voller Zärtlichkeit.

Lustvoll wilde Phantasie,
Augen, Lippen, weiche Haut.
Küsse voller Leidenschaft,
heiße Körper, so vertraut.

Fingerspitzen gleiten sanft,
Blütenknospen öffnen sich.
Unendlicher Liebesrausch,
rieche, schmecke, fühle dich.

Endlos langes Glücksgefühl,
schöner als es jemals war.
Sinnliche Geborgenheit,
Arm in Arm dem Himmel nah.


© Kerstin Mayer 2003

Ich bin gefangen
in mir drin
nicht nur von Knochen
wohl umgeben
mein Herz schlägt auch
da mittendrin
es liegt verborgen
ohne Sinn.

Mein Herz
würd gerne
vieles geben
auch sicherlich
die Welt erleben
doch irgendwie
es ist ein Graus
kommt Herz
nicht einfach
aus mir raus.

Die Komfort Zone
wohl bequem
vielleicht die Angst
vorm untergehen
hab ich mein Herz
so gut verpackt
damit mir`s keiner
streitig macht?

Eines Tages
es kommt die Zeit
das ich versteh
nichts wirklich bleibt
wenn ich nicht reiss
die Festung ein
mein Herz
wird nie
in Freiheit sein.

MB