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Gedichte über Liebe - Seite 149


Seelenstreichler

einfach nur zusammen mit dir liegen
nichts weiter als uns nackt vor Augen
auch sonst wird nur geschwiegen
mit Blicken wir uns den Atem rauben

streicheln sanft und zart mit Sehgespür
scannen unserer Körper Konturen
benutzen nur unsere Biolaser hierfür
berührungslos, hinterlassen keine Spuren

und doch registrieren wir jeden Blick
als wenn du mich real berührst
was ist das nur, was für ein Trick?
als ob du meine Seele verführst

in Seitenlage dir zugewandt
ruhig wir uns nun Aug in Aug lesen
was sonst schnell wird penetrant
dein Dauerblick nie unangenehm gewesen

immer dann, wenn der Alltag so grau
suche ich nach deiner Zärtlichkeit
bekomme Sehnsucht, mir wird schon flau
dann ist sie da ... Seelenstreichelzeit

ich seh dich atmen, verspüre dein Hauchen
alles so angenehm, nichts friert
alles so schön entspannt, gelöst eintauchen
in das sinnliche Bad, die Haut vibriert

wieder berühren sich nur unsere Blicke
verständigen sich inniglich darauf
sind die Einfallstore zu unsrer Seelenmitte
stille Vertrautheit weist den weiteren Verlauf

unser Körper ist nur die Hülle unserer Seele
unsere Haut ist Mittel zum Zweck
was auf ihr geschrieben, ich an sie maile
nicht auf Umwegen, sondern direkt

Verschlüsselte Botschaften abgesendet
den Schlüssel sicher im Herzn versperrt
nur mit ihm allein von dir verwendet
der Zugang zur Seele dir wird gewährt

ist erstmal das von dir vollbracht
gebe bitte ganz besonders darauf Acht
ab jetzt besitzt du alleine diese Macht
die mich dir gegenüber wehrlos macht

wenn du jetzt meine Haut berührst
du sie streichelst, sanft liebkost, sie küsst
dasselbe du auch auf meiner Seele vollführst
vom Haut- zum Seelenstreichler du nun wirst

was nun du mit feinster Tastsemantik sagst
unmittelbar an meine Seele wird gerichtet
pass also auf, was du so alles wagst
nichts davon später wird noch umgedichtet

so zueinander vollends offenbart
liegen wir uns zeitlos gegenüber
sind so einzigartig gepaart
Seelenstreichler gehen hin und herüber
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In deinen Augen

Wie konntest du etwas so Tiefes in mir berühren?
Und dennoch nie meine Haut auf deiner spüren.
Du weißt, was ich will, wie lange ich es auch leugne,
was auch passiert, einen Abschied ich dir niemals bezeuge.

Woher weißt du genau, was mich bewegt?
Auch trotz deiner Worte, ich es dir nie zugeb,
dass du meine harte Schale sehen musst,
doch dir ist das schon längst bewusst.

Dein Haltegriff geht tief hinein in meine Seele.
Jedes Mal, wenn ich deinen Namen auch nur sehe,
verliert mein Körper die bewusste Kontrolle,
ungewollt ergreift das Unterbewusste die Hauptrolle.

Wie kannst du der einzige Mensch sein,
der das jemals wirklich verstanden hat?
Ich denke nur ein Wort insgeheim,
dein Wunsch ist mir Befehl, wird zur Tat.

Wie kann ich mich nach jemandem sehnen,
den ich noch nie habe hautnah gefühlt?
Wieso, wenn ich deine Stimme vernehme,
schmilzt mein Herz dahin, von dir aufgewühlt?

Du weißt so viel über mein Leben, wer ich wirklich bin.
Ich kann dich nicht täuschen, als sei ich stark,
dir was vorzumachen macht keinen Sinn,
du nimmst mir nie meine Betrügereien ab.

Ich werde nie zugeben, dass alles, was du weißt, wahr ist,
habe zu viel Angst, es selbst dir einzugestehen.
Fühle Trost darin, dass du der einizige Mensch für mich bist,
der alles weiß, was ich unterdrücke, all meine Vergehen.

Wie sehne ich mich nach diesem Deinen Augenblick!
Du fehlst mir, ich fühl mich ohne dich so verloren.
Tage gehen vorüber, kehren nie mehr zurück.
Als hätte die Zeit sich gegen mich, uns verschworen.

Eines Tages, wenn ich jemals die Chance haben sollte,
dir Angesicht zu Angesicht in die Augen zu sehen,
verspreche ich, alles zu offenbaren, auch das Ungewollte,
meine gepanzerte Verkleidung vor dir abzulegen!

© meteor 2024
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Sinnlichkeit

wenn sich unsere Körper wortlos unterhalten
ihre Sprache ist international verständlich
sinnlich sämtliche Sensoren einschalten
eindeutige Signale tauschen in- und auswendig

komm zu mir, taste dich vor
berühr mich, atme mich tief ein
komm ganz dicht bis an mein Ohr
lass deinen Geschmack der meine sein

benebelt von animalischen Lockstoffen
unsere Instinkte übernehmen die Sinnkontrolle
lassen uns auf intime Grenzlosigkeit hoffen
Begehrlichkeit gesteuert ins Lustvolle

meine Finger ertasten verlangend deine Haut
was dein Körper eindeutig interpretiert
sie zeichnen Willkürliches so ganz vertraut
schreiben erotische Poesie in Kurven ungeniert

lerne meine geheimen Zungenzüge kennen
Lippenbekenntnisse verbreiten sich tabulos
spürst dich nach zügelosen Botschaften sehnen
aufgewirbelte Gefühle der Lust in dir groß

besinnst dich nun auch deiner Begierde
tastest mit deinen Augen die Szenerie ab
deine Hände sogleich nicht mehr nur Zierde
streifen lüstern über meine Oberfläche hart

erotische Phantasien übernehmen deinen Geist
gerade wild genug, um an der Grenze zu sein
im gemeinsamen Lippenzug alles entgleist
erhitzte Leiber laden zur Triebhaftigkeit ein

im Hautbad wir Appetit anderer Art verspüren
Körper, die betteln, flehen, nach mehr verlangen
sinnenertränkte Leidenschaften uns verführen
wir immer klarer mit unserer Gier verhangen

das Kribbeln unter der Haut geht in Zittern über
subtile Geschichten erregen tiefste Regionen
auf deinem Pergament geht meine Feder drüber
erwartungsvolle Metaphern von Pheromonen

überdrehte Augen in Sphären durchbrechen
Arme umhüllen was nackt von uns umher treibt
Beine ineinander gewunden, mit sich fechten
das unbenennbare Gefühl in uns hochsteigt

wir rollen uns auf Rücken zu Rücken
um uns Farbtöne Sinnesstreiche ausgießen
Ausbruch der Gefühle durch unser Entzücken
ein Fluss, der endlos am Hindurchfließen

zeitgleich vermelden alle Sinne synchron
die Empfindsamkeit übersteigt was messbar
gleiten aus im gemeinsamen Überhochton
begreifen langsam, was eben geschah
~
© meteor 2024
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