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Gedichte über Liebe - Seite 150


Sinnlichkeit

wenn sich unsere Körper wortlos unterhalten
ihre Sprache ist international verständlich
sinnlich sämtliche Sensoren einschalten
eindeutige Signale tauschen in- und auswendig

komm zu mir, taste dich vor
berühr mich, atme mich tief ein
komm ganz dicht bis an mein Ohr
lass deinen Geschmack der meine sein

benebelt von animalischen Lockstoffen
unsere Instinkte übernehmen die Sinnkontrolle
lassen uns auf intime Grenzlosigkeit hoffen
Begehrlichkeit gesteuert ins Lustvolle

meine Finger ertasten verlangend deine Haut
was dein Körper eindeutig interpretiert
sie zeichnen Willkürliches so ganz vertraut
schreiben erotische Poesie in Kurven ungeniert

lerne meine geheimen Zungenzüge kennen
Lippenbekenntnisse verbreiten sich tabulos
spürst dich nach zügelosen Botschaften sehnen
aufgewirbelte Gefühle der Lust in dir groß

besinnst dich nun auch deiner Begierde
tastest mit deinen Augen die Szenerie ab
deine Hände sogleich nicht mehr nur Zierde
streifen lüstern über meine Oberfläche hart

erotische Phantasien übernehmen deinen Geist
gerade wild genug, um an der Grenze zu sein
im gemeinsamen Lippenzug alles entgleist
erhitzte Leiber laden zur Triebhaftigkeit ein

im Hautbad wir Appetit anderer Art verspüren
Körper, die betteln, flehen, nach mehr verlangen
sinnenertränkte Leidenschaften uns verführen
wir immer klarer mit unserer Gier verhangen

das Kribbeln unter der Haut geht in Zittern über
subtile Geschichten erregen tiefste Regionen
auf deinem Pergament geht meine Feder drüber
erwartungsvolle Metaphern von Pheromonen

überdrehte Augen in Sphären durchbrechen
Arme umhüllen was nackt von uns umher treibt
Beine ineinander gewunden, mit sich fechten
das unbenennbare Gefühl in uns hochsteigt

wir rollen uns auf Rücken zu Rücken
um uns Farbtöne Sinnesstreiche ausgießen
Ausbruch der Gefühle durch unser Entzücken
ein Fluss, der endlos am Hindurchfließen

zeitgleich vermelden alle Sinne synchron
die Empfindsamkeit übersteigt was messbar
gleiten aus im gemeinsamen Überhochton
begreifen langsam, was eben geschah
~
© meteor 2024
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Arwen & Aragorn

Als das Wasser fällt, scheint das Mondlicht anmutig hell,
wo der Wind in den wehenden Blättern leis flüstert.
Sie tanzt auf blühender Erde im beschimmerten Rondell,
zur Musik, die von der Brise luftig getragen knistert.

Beim sanftesten Klang des fröhlichen Elfensingsang
lächelt sie zum Tanzschritt des Frohsinns doch bang.
Arwen Evenstar, du bist sein Licht in der Dunkelheit,
wenn der Pfad der Schatten seine Grauen ihm zeigt.

Inmitten des Elfenliedes, aber in weiter Ferne,
ging er ins Exil, selbst erwählt, sichtlich ungerne.
Dort streicht Aragorn müde durch den dichten Wald,
auf der Suche nach Ruhe vor Kampf und Gewalt.

Ein sterblicher Mann mit angesammelten Jahren,
verflucht mit der Sehnsucht, ihrer Stimme auszuharren.
Der König ohne Krone schleppt sich mit schwerem Herzen,
sein Geist belastet von bittersüßen Schmerzen.

Aber als die Zeit ihr unsicheres Garn gesponnen,
durch ihr Schicksal waren sie zueinander gekommen.
Unter dem Himmel Hand in Hand sich gesellt,
verbunden in Liebe, um ihre Zukunft nicht gut bestellt.

Krieg war sein Weg und der Westen ihre Wahl,
ungleichen Liebenden drohte einsames Schicksal.
Trotz der Schwierigkeiten war ihr Glaube stark,
was auch immer auf beide noch zukommen mag.

Morgen müssen sie sich trennen, gibt kein Wegrennen,
er steht am Rande der Hoffnung, will es Zuversicht nennen,
hat keine Angst, sein Herz bleibt sicher in ihren Händen,
und ihres wird er, von ihm wohlbehütet, mit sich nehmen.

Ein Weg mit höchst obskuren Geheimnissen und Umtrieben.
Sie flüsterte süß zu ihm in seiner sorgvollen Aussicht,
"Wenn du nichts vertraust, vertraue uns, vertraue der Liebe.
Das Licht von Evenstar erlischt auf ewig nicht."

In all der Zeit, sein Herz war unbeugsam, wild und helle,
war in fernen Ländern unter seltsamen Sternen.
Sie im Bangen zwischen den Liedern der Wasserfälle,
in einem grünen und bezaubernden Tal am Geduld lernen.

Sein Herz liebte ihres schon seit Tausenden von Jahren,
zwischen den silbrigen Stämmen der vielen Birken,
hofften immer auf den Frühling, trotzten allen Gefahren,
mit Tränen in den Augen umarmt, ihr Glück am wirken.

Endlich waren Arwen und Aragorn selig verheiratet,
und sie wurde aus Liebe zu einem sterblichen Lebewesen,
nachdem sie ein Leben lang auf ihn hatte gewartet,
trotz seiner jahrelangen Reise ungetrübt verliebt gewesen.

In der lauen Sommerbrise finden sie Friede,
und noch viel mehr wollen sie entdecken.
Was sie ihm schenkte, er ihn ihr erweckte,
was er längst begriff ... war wahre Liebe.

© meteor 2024
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