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Gedichte über Liebe - Seite 150


Arwen & Aragorn

Als das Wasser fällt, scheint das Mondlicht anmutig hell,
wo der Wind in den wehenden Blättern leis flüstert.
Sie tanzt auf blühender Erde im beschimmerten Rondell,
zur Musik, die von der Brise luftig getragen knistert.

Beim sanftesten Klang des fröhlichen Elfensingsang
lächelt sie zum Tanzschritt des Frohsinns doch bang.
Arwen Evenstar, du bist sein Licht in der Dunkelheit,
wenn der Pfad der Schatten seine Grauen ihm zeigt.

Inmitten des Elfenliedes, aber in weiter Ferne,
ging er ins Exil, selbst erwählt, sichtlich ungerne.
Dort streicht Aragorn müde durch den dichten Wald,
auf der Suche nach Ruhe vor Kampf und Gewalt.

Ein sterblicher Mann mit angesammelten Jahren,
verflucht mit der Sehnsucht, ihrer Stimme auszuharren.
Der König ohne Krone schleppt sich mit schwerem Herzen,
sein Geist belastet von bittersüßen Schmerzen.

Aber als die Zeit ihr unsicheres Garn gesponnen,
durch ihr Schicksal waren sie zueinander gekommen.
Unter dem Himmel Hand in Hand sich gesellt,
verbunden in Liebe, um ihre Zukunft nicht gut bestellt.

Krieg war sein Weg und der Westen ihre Wahl,
ungleichen Liebenden drohte einsames Schicksal.
Trotz der Schwierigkeiten war ihr Glaube stark,
was auch immer auf beide noch zukommen mag.

Morgen müssen sie sich trennen, gibt kein Wegrennen,
er steht am Rande der Hoffnung, will es Zuversicht nennen,
hat keine Angst, sein Herz bleibt sicher in ihren Händen,
und ihres wird er, von ihm wohlbehütet, mit sich nehmen.

Ein Weg mit höchst obskuren Geheimnissen und Umtrieben.
Sie flüsterte süß zu ihm in seiner sorgvollen Aussicht,
"Wenn du nichts vertraust, vertraue uns, vertraue der Liebe.
Das Licht von Evenstar erlischt auf ewig nicht."

In all der Zeit, sein Herz war unbeugsam, wild und helle,
war in fernen Ländern unter seltsamen Sternen.
Sie im Bangen zwischen den Liedern der Wasserfälle,
in einem grünen und bezaubernden Tal am Geduld lernen.

Sein Herz liebte ihres schon seit Tausenden von Jahren,
zwischen den silbrigen Stämmen der vielen Birken,
hofften immer auf den Frühling, trotzten allen Gefahren,
mit Tränen in den Augen umarmt, ihr Glück am wirken.

Endlich waren Arwen und Aragorn selig verheiratet,
und sie wurde aus Liebe zu einem sterblichen Lebewesen,
nachdem sie ein Leben lang auf ihn hatte gewartet,
trotz seiner jahrelangen Reise ungetrübt verliebt gewesen.

In der lauen Sommerbrise finden sie Friede,
und noch viel mehr wollen sie entdecken.
Was sie ihm schenkte, er ihn ihr erweckte,
was er längst begriff ... war wahre Liebe.

© meteor 2024
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Hör mir zu...

lass mich berichten
nach der Weisheit alter Sichten.
Wovon ich spreche, liegt schon fern;
es geschah im Jahr des Herrn…
Man nannt´s noch Anno Domini
Vis-a-vis von Rimini.

Es hetzt ein Leu aus Asiens Wüste.
den führt der Weg bis hin zur Küste,
wo hier an weiten Wassers Strand
die Welt bisher ein Ende fand.
Da tigert er nun hin und her
mit weitem Blick aufs große Meer.

Er glaubt, sein Ziel nach so viel Stunden
für ganz nah und gut befunden.
Erwartungsvoll sucht er die Stege
zum Überqueren nasser Wege,
wo´s ihn zu neuen Ufern zieht,
ohne zu wissen, was geschieht.

Er möchte Brücken rasch beschreiten
und lässt sich auch ins Wasser gleiten.
Doch ihn schaudert… er springt rasch zurück!
Fühlt an so kalt sich großes Glück?
Da liegt er nun an heißen Ufern,
lauscht sehnsuchtsvoll den Rufern,

die an andern Stränden wallen,
und wo Leuchtraketen knallen.

Hör gut zu, was nun geschieht:
Von irgendwo erklingt ein Lied.
Die Wasserfrau - eine Sirene -
hat sich verliebt in Leos Mähne.

Sie seufzt um ihn seit langen Tagen,
und ihr Lied will ständig sagen,
wie gut sie ihrem Löwen sei
und ihr Nam wär Loreley.

Es ist der großen Lieb Geschicht:
Der eine liebt, der andre nicht.
Und so klingt es auf aus alten Sagen:
Wasserfrau hat Leu getragen…

Von ihren Armen treu geborgen,
schwamm sie die Nacht mit ihm bis Morgen.
Brachte ihn auch wohlbehalten
durch der Fluten Urgewalten.
War ja selbst des Wassers Kind…
Und Liebe macht auch Nixen blind.


Doch während er begeistert brüllte,
Neuland war, was ihn erfüllte,
Loreley bis heut zur Stund
weint noch immer auf des Meeres Grund.
Manchmal kann man, möcht´s beschwören
in vollen Mondes Nacht leis hören.



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