Gedichte Über Leidenschaft (Seite 62)

Der ewige Romantiker《150》

Sein Schicksal bestimmt, erst aufzugeben, wenn Spalten klaffend nach dem Ende schreien.
Sein Herz besinnt, alles zu versuchen, um Verborgenes aus dem tiefsten Schlafe zu befreien.

Es gibt keine Kapitulation,
nur die vor ihm selbst,
nur immer währende Reflexion,
ereilt seiner Selbst.
Seine Liebe wird größer,
je öfter sie erschlagen wird,
sein Leid immer kleiner,
je länger er nicht daran stirbt.

Er lebt Jahre lang Zerteilt, für nur wenige Tage, in denen Streben in ihm weilt.
Er verschreibt sich selbst der Zeit, in der er Herz und Seele eignet, bis endlich etwas sich ereignet.

Jeder Versuch ist ihm sein Leben wert,
jede Niederlage ein Muss.
Er ist es, der vermeintlich wahre Liebe ehrt, er, der sich um fast nichts anderes schert.

Jacob Seywald XIII

Einer, der das Eine wollte...《151》

Erstmals in meinem Leben,
weg, von meiner eigentlichen Würde,
wollte ich der Liebe nicht geben,
was der Liebe eigentlich gebührte.

Erstmals ausbrechen,
aus meinen steinernen Gesetzen,
ließ ich meinen Körper sprechen
und lernte den Moment zu schätzen.

Trotz jedweder Vergangenheit
und altbekannter Normen,
sah ich die Gelegenheit,
mich endlich neu zu formen.

Ich wusste, was ich tat,
fern jeder alten Tradition,
ich wusste so genau um meine Tat,
es fehlte keine Intention.

Und dennoch entstand nichts, das entstehen sollte,
nur Gänsehaut, die hinab den aufgewärmten Rücken rollte.
Und dennoch entstand nichts, dass entstehen sollte,
weil einer nur das Eine wollte …

Jacob Seywald XIII

Bildersprache

Bildersprache

Du malst ein Bild voller Leidenschaft
Bunte lebhafte Pinselstriche
Über die Leinwand verteilt
Voller Hingabe und total vertieft

Doch plötzlich einfach so
Fegt der Pinsel über das Bild
Doch zum Glück nur an den Rändern
Ist nicht so viel passiert

Doch im nächsten Moment
Immer und immer mal wieder
Diese nicht zu verstehenden Aussetzer
Was machst du denn mit diesem Bild

Nun sind es nicht mehr nur die Ränder
Es ist das komplette Bild
Zerstört mit einem Pinselstrich
War das Bild nicht nach deinen Erwartungen

© Ingelore Jung
August 2019

Die realistische Liebe

Liebe gibt es hier und dort,
zu jeder Zeit, an jedem Ort.
In Schule, Club oder zu Haus,
die Liebe schaut nach Opfern aus.

Amor stets die Pfeile schießt,
damit im Leben Herzblut fließt.
Mit Sehnsucht, Ferne, Eifersucht,
die Liebe auch viel Leid verbucht.

Sind gesund Körper und Geist,
übersteht man vieles zumeist.
Nur Liebe, die zu früh geschrieben
hat zu manchem Suizid getrieben.

Um eine neue Liebe zu erlangen,
muss man Schmetterlinge fangen.
Schöne Worte und milde Gaben
dabei immer nachgeholfen haben.

Minnelieder, selbst gesungen
haben manchen Sieg errungen.
Und auch zartschöne Gedichte
gingen ein in die Geschichte.

Wenn auch mancher rosa Brief,
aufmunternd zur Liebe rief,
soll er nach der Liebsten schrei‘n,
muss er handgeschrieben sein.

Im Zeitalter der Bits und Elektronen
sollte man den Computer schonen.
Liebe wird oft sehr lasch betrieben,
manches Wort wird falsch geschrieben.

Seid nicht prüde und nicht stur.
denkt an die biologische Uhr.
Und wer dann noch Verhütung macht,
hat bestimmt eine erholsame Nacht.

10.08.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Rot

Rot

In offener Wunde glänzt es
Das Mohnfeld im Abendrot kennt es
Es ist die Lebenskraft
Es ist der Lebenssaft
Dominant in Spaniens Leidenschaft
Blutiger Tod
Warnung und Verbot
Es ist meine Lust
Es wird mir zur Sucht
O Rot! O Rot!
Bist du nicht mehr mein,
so schwarz der Tod

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