Ewiglich gefroren《141》
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Im Osten ging ein Lichtlein an,
schnell entzückt und obenauf.
Der Apfel fiel nicht weit vom Stamm,
ich rannte schnell den Berg hinauf.
Gen Süden lief das Lichtlein weiter,
strahlte warm, strahlte heiter.
Denn ein bisschen Wärme suchte ich,
ja, ein kleines Bisschen brauch’ ich dich.
Im Westen wollte es dann gehen,
als wollte es mich gar nicht sehen.
Mein Herz wurde langsam älter
und ohne Licht auch etwas kälter.
Doch als ich dann den Norden fand,
war das Lichtlein schon verschwunden,
als sei es nie dort angelangt,
schon von Anfang an ertrunken.
Jacob Seywald XIII
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