Ewiglich gefroren《141》

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Im Osten ging ein Lichtlein an,
schnell entzückt und obenauf.
Der Apfel fiel nicht weit vom Stamm,
ich rannte schnell den Berg hinauf.

Gen Süden lief das Lichtlein weiter,
strahlte warm, strahlte heiter.
Denn ein bisschen Wärme suchte ich,
ja, ein kleines Bisschen brauch’ ich dich.

Im Westen wollte es dann gehen,
als wollte es mich gar nicht sehen.
Mein Herz wurde langsam älter
und ohne Licht auch etwas kälter.

Doch als ich dann den Norden fand,
war das Lichtlein schon verschwunden,
als sei es nie dort angelangt,
schon von Anfang an ertrunken.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Ewiglich gefroren《141》

1.449 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
02.08.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jacob Seywald) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige