Fern der Minne
Weit ist sie weg und nah nicht mir,
Wenn sie auf ihre Reisen geht.
Nichts bleibt mir, wenn sie dann allhier
Zum Abschied nah am Bahnsteig steht.
Hat sie nicht doch mein Herz vernommen,
Als es so sehnend in mir pochte,
Ich lange sie in Blick genommen,
Weil sie wusste, dass ich sie mochte?
Getrennt von Raum und Zeit
Ist Nähe mir unmöglich.
Geblieben ist mein Leid,
So leid' ich denn unsäglich...
Ja, Du fehlst mir so sehr,
Dass ich dem leeren Bette fliehe,
Damit nicht mein Begehr'
Mich seelisch ganz herunterziehe.
Denn Deine Minne stärkt den Willen,
Trotz schwerer Krankheit noch zu leben,
Lässt mich Gesundung erst erfühlen,
Wenn wir mit Nähe uns hingeben.
So warte ich, bis Du bei mir
Und Minne sich im Kusse windet.
Bleibe allgegenwärtig, hier,
Damit sich Herz zum Herzen bindet.
(c)Hans Hartmut Karg
2019
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