Gedichte über Krieg - Seite 76

Es war
am 7. Oktober
als alles Leid
begann

Als die Mauern fielen
und die Tanzenden starben
färbte sich rot
der Sand

und danach
hinter der Grenze

Ungeborene
bleiben ungeboren
Kinder
suchen ihre Väter
und Mütter
ihre Kinder
in den Trümmern
ihrer Welt

Das ist kein Krieg
das ist der Anfang

vom Ende

Ich wundere mich über die Wunder
welche die Kirche sich so ausdenkt
Sie hält sich für das Sprachrohr zu Gott
aber ich glaube nicht, dass der sie kennt

Ich wunderte mich über Politiker
die sagten, diese Spritze mache mich frei
Obwohl sie mir selbst dieses Gefängnis gaben
und schämten sich nicht mal dabei

Ich wundere mich über die Menschen
die seit Jahren rufen ´Der Neger muss weg`
Dabei haben sie selbst nichts als Hass zu geben
und nationalistischen Dreck

Ich wundere mich über Steuergelder
und wohin die so alles verschwinden
Da kommt die nächste Krise sicherlich recht
kreativ nur beim Ausreden erfinden

Ich wundere mich über stolze Deutsche
die mit der Zunge treten ihr Volk in den Dreck
Mehr Verständnis haben für Bombenschmeißer
vom Zarenstiefel wird Scheiße geleckt

Eure Wunder und meine Verwunderung
sind jetzt alles was uns noch bleibt
Wenn ihr dann wieder einen Schuldigen sucht
stehe ich gerne für euch bereit

SzignM 07.10.2024

Viele Jahre ist es nun her:

vor Glück ich trunken wahr,
klein und zart,
du in meinen Armen lagst,

hielt deine Hand in meine Hand,
aus Liebe geflochten hielt
uns zusammen ein Band,

sahst mich an vor Glück,
hast mir vertraut, haben für dich
den Weg in die Zukunft gebaut,

sind zusammen durch Sonne,
Regen, durch Wälder,
über grüne Wiesen gezogen,

habe dir den Himmel, den Mond und
die Sterne, die Tierwelt, Meere
und Berge mit Freude gezeigt,

haben wilde Stürme durchlebt,
Höhen und Tiefen bezwungen,
manch großer Traum dir genommen,

wünschte dir Hoffnung, Mut
und Kraft, Freunde fürs Leben,
Größe, Fehler zu vergeben,

haben durch die Liebe
uns gefunden, sind für immer
und ewig verbunden,

auch wenn du heute erwachsen,
bisweilen die Ferne uns trennt,
bleibst du für immer mein Kind,

es fällt mir schwer, dies hier zu
schreiben; die Welt, die sie mal war,
ist ausgelöscht, die gibt es nicht mehr,

müsste heute, in dieser Zeit,
ich mich für dich entscheiden.
es fiele mir schwer, es zu sagen,

dich zurücklassen mit Kriegen,
Autokraten, nicht zu wissen was wird,
die Natur ausgeraubt, die Welt regiert
von Dummheit, Neid und Gier nach Macht,

der Lebensraum den Menschen gestohlen,
was vergangen, ist auch mit gutwill nicht
zurückzuholen,

schon oft habe ich daran gedacht,
was würde aus dir wohl werden,
müsste ich heute, in dieser dunklen Zeit,
mich für dich entscheiden????



02.11.2024 © Soso

Bin doch in meiner eigenen Haut geboren
Garantiert zu friedlichem Leben erkoren
Wurde Jahrzehnte auf Frieden eingeschworen

Fühlte mich immer sehr wohl in meiner Haut
Habe auf ihre liebende Seriosität vertraut
So ein human geprägtes Leben aufgebaut

Gibt nun leider neue furchterregende Klänge
Die geprägt durch kriegstaugliche Gesänge
Bringen massig, ekelerregende Zwänge

Soll mein wenig Erspartes zu Markte tragen
Unsinn darf man nicht mehr hinterfragen
Den Kriegsgewinnlern muss ich aber sagen

Will mich nicht in andere Haut stecken lassen
Möchte nie Menschen fremdgesteuert hassen
Liebe Toleranz zwischen Völkern und Rassen

Wenn das,
der letzte müde Krieger,
begriffen hat,

dann sag ich freudvoll,

,, Hoch die Tassen.’‘

Ernestine Freifrau von Mollwitz




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