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Gedichte über Krankheit - Seite 20


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Gespaltene Persönlichkeit

Zu einer Persönlichkeit kommen viele Fragen.
Wenn mehere in einer Person sind, kann man nichts mehr sagen.
Bei mir stecken auch mehrere drin.
Jeder Einzelne hat sogar einen Sinn.

Die 1. ist ein junger Teenager.
Er wollte mal werden ein berühmter Manager.
Doch durch seine schwere Kindheit ging es nicht weiter.
Er wurde seines Lebens nicht mehr heiter.

Zuviel hat er Schlechtes erlebt.
Die Ruhe seiner Seele wurde regelrecht erbebt.
Zeuge und Opfer wurde er von Missetaten.
Glück gab es nur in sehr kleinen Raten.

Die Nummer 2 ist ein Analyst.
In fünf Minuten weiß er wer du bist.
Alles muss er auf den Grunde gehen.
Er wird nur nach Perfektionismus streben.

Hervorragendes Allgemeinwisse und ein analytischer Verstand,
dies ist manchmal ein unheimliches Band.
Selbst die Meinung der Experten zweifelt er an.
Verdammt! Was ist nur los mit diesem Mann?

Der kleine Poet ist die Nummer drei.
Wenn dieser los legt, sind dunkle Gedanken vorbei.
Er schreibt über Gott und die Welt
aber vor allem über das was ihn noch zusammen hält.

Wahnsinn! Was er schon geleistet hat.
Und er hat auch anderen schon Spaß gebracht.
Er schreibt auch viel zum nachdenken.
Er hat auch nichts zu verschenken.

Wie gern würde ich den Poeten die Oberhand lassen.
Irgendwann würde ich anfangen mich selber zu hassen.
Er hat nämlich einen scharfen Verstand
und was er schreibt, ist nicht immer sehr galant.

Es gibt aber auch noch eine 4. Person.
Diese ist es, diese kennt man schon.
Sie ist freundlich, hilfsbereit und hält alles zusammen.
Wenn er anfängt zu sprechen, dann tut er nicht nur stammeln.

Alles was er sagt hat meistens Hand und Fuss.
Ihm zu zuhören ist manchmal ein Genuss.
Die Lokig zu direkten Fragen,
tut er ohne ein Blatt vor den Mund sagen.
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Das Haarwuchsmittel

In Malta hab ich einst gecampt,
bei der Hitze nur mit Shorts und Hemd.
Und dazu noch ohne Hut,
das tut der Glatze gar nicht gut.
Drum bin ich in den Ort gelaufen,
um mir einen Hut zu kaufen.

Der Verkäufer meinte dann:
„Der rettet auch nichts, lieber Mann.
Was soll denn der Hut schon nützen,
wenn nichts da ist, es zu schützen.
Wenn sie reich sind, um zu bezahlen,
hätt ich ein Mittel gegen Glatzenqualen.

Es handelt sich um Fischhormone
und Lava aus der Ätna-Zone.
Einen Tropfen täglich auf den Kopf,
mit dem Stein verrieben, wächst ein Schopf.“
Der Preis zu hoch, mein Glaube gering,
der Verkäufer zu spotten anfing:

„Geh du nur mit deiner Perücke,
nur deine Frau streichelt das Stücke,
Lass dein Geld im Keller liegen
und die anderen die Haare kriegen.“
Dabei ließ er je nen Tropfen
auf die Kniescheiben mir klopfen.

Und rieb nicht lange und sehr fein
das Mittel in die Haut mir ein.
„Eines Tages wirst du es bereuen,
diese Geldausgabe zu scheuen.“
Ich nahm den Hut, bezahlte, ging,
der Gedanke bald an anderen hing.

Drei Wochen später zu Haus
schlugen Haare auf den Kniescheiben aus.
Jetzt bereute ich mein Handeln
und kaufte ein Ticket um nach Malta zu wandeln.
Taxi, Flugzeug, Rüttelbus,
das letzte Stück ging ich zu Fuß.

Noch drei Schritte bis zur Ecke,
doch das Hutgeschäft ich nicht entdecke.
Im Straßencafé sagt ein Gast:
„Da haben viele was verpasst.
Der Hutverkäufer hat jetzt Geld
und reist nur durch die schöne Welt.

Ein Wunder war bei ihm geschehen,
statt Glatze ihm nun Haare stehen.
Richtig gesunde lange Loden
wachsen ihm bald bis zum Boden.“
Um den Spott nicht noch zu fordern,
musste ich lange Hosen ordern.

Nun suche ich ihn wo und wann
und frage euch: „Kennt ihr den Mann?“

08.08.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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