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Gedichte über Krankheit - Seite 23


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Mein Weg

Ich warte auf den Sonnenuntergang
darauf, dass ich mich endlich verabschieden kann,
ich spüre zum letzten Mal ihre Strahlen auf meiner Haut

Ich besuche diesen Ort zum letzten Mal
es wird Zeit ... bin ich denn schon so weit?
Ich muss endlich loslassen und mein
altes Ich für immer hinter mir lassen.

Sehe es zum letzten Mal, unser Haus,
das Feld, den Spielplatz, die Niers
ich wünschte, diese Dinge wären niemals passiert
sie machen mein ganzes Leben aus
ich habe nur noch einen einzigen Gedanken: lauf!

Sie lässt mich nicht los, wird mich immer wieder einholen:
Meine Vergangenheit. Wieso ist das so schwer?
Ich brauche einen Resetknopf, eine Option,
um von vorne anzufangen.

Alles auf Neustart setzen
ich bin müde, um mich weiter zu hetzen,
hier gibt es nichts mehr zu zerfetzen
jetzt nicht mehr ...

Bin weg und auch wieder nicht
ich ertrage die mir aufgezwungene Aussicht
langsam, stelle ich mir auch die Frage:
Was ist der Sinn meines Lebens?

Bin orientierungslos
bin nicht mehr schlau, eher doof
stellt euch vor: hier macht mir niemand den Hof
es gab eine Zeit, da fiel mir alles in den Schoß

wusste genau, was ich wollte
die Person, die ich werden sollte,
tja, das war's dann wohl
mein IQ ist gesunken, mein Kopf ist hohl

so einfach wie es vor ein paar Jahren noch war ...
jetzt, komme ich überhaupt nicht mehr klar
bin überfordert und angepisst,
hatte immer einen klaren Gedanken
und bin nun die, die alles vergisst

ich weiß mein Leben nicht zu schätzen
zicke nur herum, anstatt mich in Bewegung zu setzen,
ich versuche schon seit Jahren,
nicht mehr nach Aufmerksamkeit zu lechzen
hier fliegen andauernd die Fetzen

bin mit allem unzufrieden
sogar mit denjenigen, die mich "lieben"
würde am liebsten ganz weit weg fliegen
aber nein, mein realistisches Gewissen muss unbedingt siegen

unsere Gesellschaft hat mich angesteckt,
hat mich mit ihren "Erwartungen" verdreckt
sorry, aber die kann und werde ich nicht erfüllen
ich werde stattdessen meinen Therapeuten
mit meinen Problemen zu müllen

bin eine Verstoßene, schon immer gewesen
es würde euch nicht auffallen, würde ich vor euch verwesen,
blieb schon immer unerkannt, es gab bis jetzt nicht einen einzigen,
der mir reichte seine Hand

so soll nun mein Schicksal sein
werde Zeit verbringen mit meinem neuen "Verein"
muss mir in Zukunft sämtliches von der Seele reden
so sieht es nun aus, mein neues Leben

ich kann nichts versprechen, werde mein Bestes geben
möchte endlich mit der Gesellschaft mitreden
eine selbstbewusste, charakterstarke Frau
diese zu werden, ist mein Ziel
werde mich mit kleinen Schritten,
dieser Entwicklung zu bewegen

Das wird nicht leicht,
ob mein Wille dafür reicht?
Fange hoffentlich bald mein neues Leben an
wir sehen uns, bis dann!



© Lily .N. Hope
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