Gedichte über Kinder - Seite 57

Der kühne Ritter....

Reitet geschwind über Feld und Flur,
ist dem Schwarzen Grafen auf der Spur,
muss erlösen seine Braut aus der Gewalt,
des Bösen in Gestalt.

Der Reiter ein kühner Ritter ist,
er seine Braut schon sehr vermisst,
mit Schwert und Schild prescht er voran,
„He, Schwarzer Graf gebt mir meine Braut heraus,
sonst mach ich Euch den Garaus“.

Der Ritter erprobt im Kampf und Gefahr,
war ein Krieger, ein Held fürwahr,
verjagte den Grafen , brach das Gitter entzwei,
die Braut erlöst, sie war wieder frei.

Das Roß, aus Leder, Holz und Papier,
erschöpft von der kämpferischenTortur,
wurde zurück in seine Ecke gestellt,
bis von irgendwoher wieder ein Hilferuf hallt.


16.03.2022 © Soso

Da ist der Stein „Allee der Engel“
zu Ehren und zum Gedenken
der durch den bewaffneten Konflikt
des Jahres 2014 – 2015 umgekommenen
Kinder des Donbass.
Mir stockt der Atem.
Ich spür einen tiefen Schmerz.
Allein in in einem Jahr
verloren sechsundsechzig Kinder
durch Minen, Fliegerbomben und Artilleriegeschosse
ihr junges Leben!
Von den auf der Granitplatte
eingemeiselten sechsundsechzig Namen
seien stellvertretend hier ehrenhaft genannt:

Alimowa Alina 4 Jahre

Baikina Karolina 7 Jahre

Shuk Kira 1 Jahr

Miroschnitschenko Viktoria 7 Jahre

Kuchartschuk Vika 3 Jahre

Tereschtschenko Danijl 7 Jahre

Schtschernakow Wladeslav 18 Jahre

Ehre Euch allen! Ihr seid niemals vergessen!

p.s./: Das Denkmal wurde am 5. Mai 2015
in einer Parkanlage der Stadt Donezk eingeweiht.
Der Gedenkstein und die granitne Namensplatte werden von einem schmiedeeisernen Bogen überspannt,
der mit schwarzen Rosen verziert ist, die aus ehemaligen Patronenhülsen, dem Symbol des Krieges, geformt wurden.
Die Treibladungshülse eines 152 mm - Artilleriegeschosses wurde zu einer Glocke umgearbeitet, die die Menschheit zu Vernunft und zum Frieden aufruft.

Die Zeit des Abschieds ist gekommen -
Gewöhnt euch an die Endlichkeit.
Vom Frieden, den im Tod wir haben,
Euch eine Ahnung vielleicht bleibt.

Nichts währt für immer und für ewig.
Jedoch was bleibt, ist lebenslang.
Egal, wie kurz, wie lang wir leben -
Euch bleibt der Stimme süßer Klang

Und auch die Arme, die euch hielten,
Sowohl in Freud als auch in Leid.
Euch bleibt das Lachen und die Tränen –
Das hat ein Leben lang vereint.

Und das Erinnern bringt es wieder
Und trägt euch auch noch bis zuletzt.
Zwei Leben habt ihr nun zu leben –
Das was mit uns war, und das Jetzt.


*Trostgedicht für alle "meine" vielen Kinder / Abschied von R.

Im Garten
1 Laube
4 Stühle
1 Schaukel
1 Grillplatz
Hohes Gras

Am Haus
Seit Monaten
Tiefe Rollläden
Ein Schild
Zu verkaufen
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Fort der Vater
Die Mutter
Die Kinder
Der Hund
Die Träume
In alle Richtungen


© René Oberholzer, 2023