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Gedichte über Kinder - Seite 55


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Jólasveinar

(Dreizehn isländische Weihnachtsgesellen)

Dreizehn Gesellen zur Weihnachtszeit,
steigen die Berge hinab.
Am zwölften Dezember, ist es so weit,
da hält uns der erste auf Trab.

Tagtäglich erscheint dann ein weiterer Wicht,
geistert durch Scheune und Haus.
Meidet wo´s geht das Tageslicht,
trägt einen Bart, weiß und kraus.

Pferchpfosten nennt sich der erste Knilch,
stapft ganz still um den Stall.
Mopst dort den Schafen die köstliche Milch,
Kuhmilch ist nicht so sein Fall.

Die mag der Schluchtenkobold gar sehr.
trinkt sie mit gierigem Schlund.
Durstig und hungrig, erscheint dieser Herr,
ärgert auch gerne den Hund.

Knirps heißt der dritte, der Pfannen aus Guss,
mag, wenn das Mahl drin verbrannt.
Nimmt sich zum Schmause, den Rest mit Genuss,
ist auch als „Stúfur“ bekannt.

Kochlöffellecker bewacht das Geschirr,
trägt auch manch Messer hinfort.
Macht so die Mutter, die Oma ganz wirr,
wenn er zur Weihnacht´ vor Ort.

Topfschaber selig die Töpfe bald leert
rund ist sein stattlicher Bauch.
Wild ist sein Lachen, so geht er beschwert,
„Pottaskefill“ heißt er auch.

Essnapflecker nimmt sich geschwind
was in den Essnäpfen bleibt.
Bei Keksen und Grießbrei wird er zum Kind
enorm was „Askasleikir“ dann so treibt.

Türzuschläger ist der siebente Gast,
macht in der Nacht lauthals Krach.
Schließt alle Türen und Fenster mit Hast,
sorgt für viel Lärm unterm Dach.

Quark – Gierschlund labt sich gerne am Skyr,
nimmt sich soviel er nur kann.
„Skyrgámur“ heißt der Bursche hier,
ist kein freundlicher Mann.

Wurststibitzer, der neunte Gesell´,
greift stets nach Schinken und Wurst.
Plündert im Rauchfang das Räuchergestell,
trinkt auch gern Bier für den Durst.

Fensterglotzer kommt nicht hinein,
der bleibt stets draußen stehen .
Späht in die Stube durchs Fenster hinein
wird im Jänner erst gehen.

Türschlitzschnüffler ist der elfte im Bund,
sucht nach Geschenken herum.
Groß seine Nase, gefräßig sein Mund,
meistens verhält er sich stumm.

Fleischkraller ist ein gar listiger Dieb,
bedient sich am Festbraten dreist,
nimmt auch mit was übrigblieb,
„Ketkrókur“ nennt man ihn meist.

Kerzenschnorrer, liebt Kerzen gar hell,
man vernimmt ihn kaum.
Kommt als letzter Geselle ganz schnell
stibitzt die Kerzen von Baum.

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2018
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Ich halte dich mein Kind

Ich bin für Dich da, wenn Du nachts aufwachst und Dich fürchtest. 

Ich bin für Dich da, wenn Du fällst und puste den Schmerz von Deinem Knie. 

Ich bin für Dich da, wenn Deine Welt aus den Fugen gerät und Du nicht mehr weiter weißt. 

Ich nehme Dich in den Arm, wenn Du traurig bist. Ich tröste Dich, wenn die Enttäuschung Dir Tränen in die Augen treibt. 

Ich halte Deine Hand, wenn Du Nähe brauchst. Ich schaue Dich an, wenn Du Abstand möchtest. 

Ich streichel Dich, wenn Du krank bist und verspreche Dir, dass morgen alles besser ist. 

Ich mache Dir Mut, wenn er Dir abhanden gekommen ist. Ich stehe hinter Dir, wenn Du Rückendeckung brauchst. 

Ich trage Dich, wenn Du müde bist. Ich lache mit Dir, wenn Du fröhlich bist. 

Ich zeige Dir, wie großartig Du bist und wie viele Talente Du hast. Ich ermutige Dich, Dinge auszuprobieren. Ich sage Dir, wie wunderschön und einzigartig Du bist. 

Ich bin immer da, um für Dich einzustehen, wenn Du es nicht alleine schaffst. Ich höre Dir zu, was Dich beschäftigt. Wir finden eine Lösung für alles. 

Ich möchte Dir Wurzeln geben, die Dich stärken. Und Flügel, die Dich hoch hinaus heben. Ich möchte Dir Vertrauen in Dich selbst schenken und die Gewissheit, dass meine Tür immer offen steht. 

Für mich bist Du perfekt. Für mich musst Du Dich nicht ändern. Ich wünsche mir, dass Du diese Welt eroberst. Dass Du herausfindest, welcher Dein Weg ist. Du musst nicht der Beste, der Schnellste, der Klügste sein. Du sollst einfach Du sein. 
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