Gedichte über Ironie - Seite 117

Kann dies Werk den Künstler loben?
Es grenzt schon fast an Verwegenheit
Fühlt man den Spott nicht schon unverhohlen
Wenn er etwas niederschreibt?

Was nur muss dem Menschen innewohnen
Dass er wieder und wieder versucht sein Glück
Doch es scheint sich seine Kunst zu lohnen
Oder täuscht er uns ein gutes Stück?

Es scheint jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen
Dass des Künstlers Kunst verdrossen
Da er ja selbst von klarem Wasser satt
Braucht er kaum ein einzig‘ grünes Blatt

Hat er doch vorm Graben stillgestanden
Kam seine Glut ihm heute ganz abhanden
Darum ist er wohl so tief versonnen …
Hat‘s Werk aber trotzdem hinbekommen!

Hat ganz allgemein mal wieder reflektiert
Worauf er über‘n lieben Tag so spekuliert
Aufs Geratewohl sei es hier ausgesprochen
Dass sein Stecken und Stab wohl ungebrochen

© Auris cAeli

Wenn Dir ein Schwabe

Wenn Dir ein Schwabe etwas schenkt,
Dann bleibe immer eingedenk
Dieser Tatsache, dass unverhofft
Ein solches Schenken kommt nicht oft.

Sparsam muss der Schwabe sein,
Das ist Gemeingut, er allein
Ist's, der sein Geld zusammenhält:
Er lebt ja in bescheidner Welt.

Sein Haus, sein Garten, seine Frau,
Ein Auto, die Kinder passgenau
Gehören zu Fleiß, Arbeit und Ehre,
Mit Trollinger erreicht er die Bettschwere.

Denn für Familie und Zukunft
Schafft er Wohlstand mit Vernunft
Und freut, am Weine sich gern labend
Genüsslich sich auf Feierabend.

Lädt er Dich dann zum Feste ein,
Darfst Du sein Freund, er Gönner sein.
Da ist er dann ganz Welt und Staat,
Freut sich seiner Wundertat.


©Hans Hartmut Karg
2024

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