Gedichte über Humor - Seite 1445

Als Wilhelm die Wilhelmine sah,
war ihm auf der Stelle klar,
dass nur sie es sein wird
um die er schnellstens wirbt.

Er schickte rote Rosen ihr,
schrieb dazu, die sind von mir.
Sie nahm den Strauß sehr erfreut an,
fragte sich aber, von wem der kam.

Auf der Karte, die sich im Strauß befand
ja gar kein Name stand.
Sie hat dann angenommen,
dass von Wilfried er gekommen,

denn der hatte sie neulich angelacht
und ihr schöne Augen gemacht.
Sie schien ihm von allen
am besten zu gefallen.

Auch sie war nicht abgeneigt,
hat das Wilfried deutlich gezeigt.
Sie haben eine Reise unternommen,
sind als Ehepaar zurück gekommen.

Als Wilhelm das erfahren hatte,
er sich nach dem „warum“ fragte,
hat sich dann an den Kopf gefasst,
hatte er sein Glück doch selbst verpatzt,

sagte aber zu Freunden dann,
dass er das nicht begreifen kann,
und Frauen wären seltsame Wesen,
die man nicht könne verstehen.

- Blase in Nöten -

Betrüblich die Lage
-Die steht außer Frage -
für gefüllte Blase
in jetziger Phase,
es ist eine Plage
sie gerät in Rage,
fühlt sich bleischwer, bedrückt,
weil,s in ihr zwackt und zwickt,
wähnt sich übergangen
in ihrem Verlangen
nach ner Erleichterung,
steht kurz vorm Blasensprung,
hegt einen tiefen Groll
seit sie ist übervoll,
kann sich nicht entfalten,
nicht mehr an sich halten,
pfeift auf Ehr und Anstand
und am laufenden Band
entleert sich die Blase
in ne Blumenvase.

- Fiktion -
-1-
Wow, das taillierte Kleid ist eine Wucht,
Stoff stammt aus einer Seidenraupenzucht,
rosarotes Rosenmuster schimmert,
doch der Anblick Selbstkritik verschlimmert.
-2-
Ich die Schaufensterpuppe beneide,
mich nur noch in Sackförmiges kleide

- bin so gar nicht eine Augenweide -

doch jetzt, gepackt vom Zorn der Verzweiflung,
dürstet es mich stark nach Bewunderung.
-3-
Zielstrebig betrete ich die Boutique,
fühle mich jetzt eher mollig statt dick,
schlüpfe in das weiteste Seidenkleid,
zieh es hoch, doch komme nicht allzu weit.
-4-
Ich zieh den Bauch ein, press mich in das Kleid,
doch gleich darauf tut,s mir unendlich leid

- ich fühl mich wie gefangen in der Zeit -

das Seidenkleid aus allen Nähten platzt,
bin total beschämt, sowas von verratzt.

Arbeit muss ja sein,
das sieht wohl jeder ein,
sie macht nicht immer Spaß,
doch irgendwie packt man das.

Am Montag früh man denkt,
schön war es, das Wochenend`.
Nach Arbeit steht zwar nicht der Sinn,
geht pflichtbewusst aber man hin.

Trifft man dann auf die Kollegen,
gibt es erst einmal viel zu reden.
Erlebnisse vom Wochenende tauscht man aus,
und hast du nicht gesehen, geht’s nach Haus.

Zum Dienstag gibt es nicht viel zu sagen,
den muss man einfach ertragen.
Ist Mittwoch, Donnerstag geschafft,
ist es auch schon wieder Freitag.

Mit ihm ist die Woche fast vorbei,
haben Samstag und Sonntag ja viele frei.
Wenn man die Wochentage vergisst,
eine Woche im nu herum ist.