Gedichte über Humor - Seite 1384

Es geht in die Hocke ein rüstiger Greis
bis in Augenhöhe mit dem Schlüsselloch,
vor Anspannung perlt von seiner Stirn der Schweiß
wie an Hundstagen bei nem Hähnchengrillkoch.

Ein Badenixe mit blonden Locken
rekelt sich lasziv im Schaumbad vor Wonne
ihr Anblick haut den Voyeur aus den Socken,
in ihm geht auf eine glühende Sonne.

Von der Szene kann er sich nicht losreißen,
sein Auge ist zu einem Saugnapf mutiert,
die Nixe ist aber auch zum Anbeißen,
wie ferngesteuert er sie weiter anstiert.

Wel er Verlockung nicht widerstehen kann
ist er wie gefesselt von ihrer Anmut,
letztlich ist auch ein "Betagter" nur ein Mann,
dessen Blut heiß aufwallt durch der Liebe Glut.

Ehe der Greis sich versieht, schwingt auf die Tür,
schlägt gegen seine Stirn und bring ihn zu Fall -
ein Malheur, doch die Nixe kann nichts dafür

- wird sein Ruf ab jetzt sein wie ein Donnerhall? -

Der Fritz, der liebt die Lisa,
die mag er ja so gerne,
am liebsten gleich und jetzt
und nicht nur aus der Ferne.

Die Lisa eine coole Fesche
zeigt sich nicht abgeneigt,
will es aber genau wissen,
bevor man später geigt.

So fragt sie nun den Fritz,
warum willst du gerade mich?
Der Fritz fängt an zu stottern,
ich liebe halt nur dich.

Das reicht der Lisa natürlich nicht,
sie will es ganz genau wissen.
Wenn du es nicht erklären kannst,
dann wird’s nichts mit dem Küssen.

Der Fritz, der alte Schlingel,
meint nun mit ernster Mine:
,,Hab’s deiner Freundin schon erklärt.‘‘
Lisa fragend, doch nicht der Tine?

Kannst ja die Tine fragen,
sie wird dir alles erzählen.
Nun lass uns endlich küssen,
musst mich nicht mehr quälen.

Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

Des Mannes Schlips ist ein Seidenschlauch,
den er zum Hemd trägt, mittig vorm Bauch,
erst bindet man, dann knotet man ihn,
um ihn später zusammenzuzieh´n.

Die Männer tragen ihn jedenfalls,
voller Freud und Stolz, um ihren Hals,
denn ein Schlips bezeugt Kultur und Schick
und wärmt außerdem noch das Genick.

Nebenbei gibt er dem Träger Halt
und verändert vornehm die Gestalt,
drum ist er ein wahres Unikum,
zu dem keiner sagen kann, warum.

Er ist auch, ein Penis der Kultur,
doch leider, ja leider, hängt er nur,
denn würde er nach oben stehen,
würde kein Mann mehr mit ihm gehen.

Jedoch als Hänger wirkt er schicklich,
das macht sogar die Frauen glücklich,
weshalb ihn auch so manche tragen,
über der Brust und um den Kragen.

So lässt man ihn ganz freudig hängen
und zwar in zig verschied´nen Längen,
denn so hat er einen Stellenwert,
wie einst bei edlen Rittern, das Schwert.

Man kann auch ohne Schlipse leben,
jedoch, was würde uns das geben,
wir wären als Mannsbild doch fast nackt,
wie ein krüppelhafter Männerakt.

Drum halten wir den Schlips in Ehren,
werden uns nie dagegen wehren,
schlussendlich bleibt alles beim Alten,
Schlipse werden wir – stets behalten.

© Horst Rehmann

Amsel und Drossel...
Opa Harry´s Vogelgedicht ©2023

Amsel, Drossel, Fink und Meise,
jede singt auf ihre Weise,
ihr Singen brauch´ ich täglich,
ein Morgen ohne diesen Klang
ist für mich unerträglich...
doch tue ich mich wirklich schwer,
zu sagen, wen ich lieber hör´.
nur bei zwei Arten geb´ ich zu,
entscheidet wohl die Sympathie
und nicht so sehr die Melodie -
Die Amsel kann ich wirklich mehr
als die Drossel leiden.

Nicht Optik oder Sangeskunst
bestimmen über meine Gunst-
denn eines finde ich nicht lustig
fernab von Optik und Akustik
erdrosselt ward schon mancher einer
eramselt wohl bisher noch keiner

Ende Variante 2:
Er-DROSSELN hat Leben schon zerstört -
Er-AMSELN habe ich nie gehört..

Schreibe ich ein Gedicht,
erwarten kann ich es nicht,
dass es euch in die Augen sticht.

Wie viele werden es lesen?
Ist es gut gewesen?
Schaue immer öfter rein.
Wie viele Klicks sind mein?
Wann werden es mal mehr sein?

Eines wäre nicht schick,
nämlich ein Mitleidsklick.

Sind wir uns einig, alle im Klaren,
hier im Allgemeinen noch seltene Ware,
sind Bewertungen und gute Kommentare.
Ändert das von euch, ein jeder,
seid von dieser Aussage, ein Widerleger!

Schreibe ich ein Gedicht,
freue mich, wenn es euch in die Augen sticht.
Doch eines wäre nicht schick,
das wäre ein Mitleidsklick.


©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.