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Gedichte über Humor - Seite 1375


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Erschtkommunion im Schwarzwald (Dialekt)

Bei Faller's geht's rund am Samschtigmorge,
mer muss für de Sunntig noch allerhand b'sorge.
Un s'Marieli, s'Töchterle, die freut sich schon,
sie kummt nämlig am Sunntig zur Erschtkommunion.

D'Schuh sin scho do un s'Röckli isch gnäht
un uf em Kopf het mer ihre Löckli dreht.
Au d'Gäscht sin scho g'lade, die sin ganz besesse,
denn do gibt's mol wieder was richtigs zum Esse.

Aus Tradition, - un so muss es wohl sei,
ladet mer au de Herr Pfarrer ei.
Der sitzt als Ehregascht obe am Tisch
un isst un trinkt ganz munter un frisch.

Erscht Suppe dann Fleisch mit Spätzle un Soß,
dann macht er de Gürtel uf von seinere Hos.
Des Gulasch isch gut un die Knödel die dampfe,
do dät er au e Portion devu mampfe.

Z'letscht holt er sich noch von dem Tiramisu,
jetzt kriegt er sei Hos ganz bestimmt nimi zu.
Dann hebt er de Bauch un rülpst ganz verstohle
un dät sich am liebschte nomol was hole.

D'Frau Faller sieht des mit vollem Verdruss
un denkt für sich: jetzt isch aber Schluss!
Sie legt e paar Scheible Käs uf's Tablett
un geht zum Herr Pfarrer ganz freundlich un nett:

"Verzeihung Herr Pfarrer, ich wollt' ihne sage,
esse sie Käs, denn der schließt de Mage"!
Den Wink, den versteht er doch immerhin
un meint zur Frau Faller: "Und öffnet ihn!"
.-.-.-.-
Erstkommunion im Schwarzwald (übersetzt)
Bei Fallers geht es rund am Samstagmorgen,
man muss für den Sonntag noch vieles besorgen.
Die Tochter Maria die freut sich schon,
denn sie kommt am Sonntag zur Erstkommunion.

Die Schuhe gekauft und das Röckchen genäht,
auf dem Kopf hat man herrliche Löckchen gedreht.
Die geladenen Gäste sind völlig besessen,
denn hier gibt es mal wieder ein deftiges Essen.

Aus Tradition, - und so muss es wohl sein,
ladet grundsätzlich den Pfarrer man ein.
Der sitzt als Ehrengast oben am Tisch
und isst und trinkt ganz munter und frisch.

Erst Suppe, dann Fleisch mit Spätzle und Soße,
dann löst er den Gürtel von seiner Hose.
Das Goulasch ist gut und die Knödel die dampfen,
von dem würde er gerne auch noch was mampfen.

Zuletzt holt er sich noch vom Tiramisu,
jetzt kriegt er die Hose bestimmt nicht mehr zu.
Dann hält er den Bauch und rülpst ganz verstohlen
und würd‘ sich am liebsten noch etwas holen.

Frau Faller sieht dieses mit vollem Verdruss
und denkt für sich: „Jetzt ist aber Schluss!“
Sie legt etwas Käse auf ein kleines Tablett
und geht zum Herrn Pfarrer ganz freundlich und nett:

„Verzeihung Hochwürden, ich wollt‘ ihnen sagen,
essen sie Käse, denn der schließt den Magen!“
Den Wink, den versteht er doch immerhin
und meint zu Frau Faller: „Und öffnet ihn!“
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Das Heckenschneiden

Im sonnigen Herbst, das ist wohl ganz klar,
wird die Hecke geschnitten jedes Jahr.
Sie wächst sonst zum Himmel voller Stolz;
und unten ist nichts mehr als pures Holz.

Das ist was für Männer aus Tradition;
das macht unser Opa seit Jahren schon.
Der ist noch ganz rüstig und steigt auf die Leiter
bewaffnet mit Heckenschere, Schnaps u.s.w.

So schneidet er kraftvoll ohn‘ Rast und ohn‘ Ruh‘,
am Fenster steht Oma und schaut dabei zu.
Sie ist voller Stolz noch auf ihren Mann,
was der in dem Alter noch alles kann.

Doch plötzlich bekommt dieser `ne Gänsehaut
als er in des Nachbars Garten schaut.
Da liegt doch ein Mädchen – da ist er ganz platt,
so wie der Herrgott sie erschaffen hat.

Jetzt läuft’s ihm ganz eiskalt über den Rücken
und starrt sie an – ganz voll Entzücken.
Die macht sich nichts draus, das ist ja der Clou,
und Opa bekommt den Mund nicht mehr zu.

Die Oma, die ganz wachsam zur Kenntnis nimmt,
dass hier offensichtlich etwas nicht stimmt.
Und weil typisch als Frau sie zur Eifersucht neigt,
vorsorglich selbst auf die Leiter steigt.

Jetzt trifft sie der Schlag, - das ist nicht gelogen,
sie währe beinahe von der Leiter geflogen.
„Du Wüstling“, sagt sie, „ich bring dich auf Trab,
steig‘ sofort von dieser Leiter hinab!“

Nun konnte der Opa aber etwas erleben,
das hat es in seinem Leben noch nie gegeben.
„Dass du dich nicht schämst du lüsterner Sack,
mach, dass du ins Haus gehst, aber zack zack!“

Die Oma, die hat ihn schon kräftig vergattert,
der grinst in sich hinein, als wär‘ er verdattert.
Denn alles hat auch seine guten Seiten:
Jetzt muss die Oma die Hecke schneiden!
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