in Moll erklingen
sie, die alten Liebeslieder;
das Jahr, es neigt sich wieder
und wird langsam rund; nun färben sich
der Bäume Blätter bunt; und doch verzeiht,
es ist so weit, dass ich es sag, dass ich’s beklag’,
zu viele Lebens Weggefährten haben mich verlassen,
bevor die Narben falscher Worte ganz verblassen; wir
haben über das, was wichtig ist, nicht mehr geredet,
nicht mehr gemeinsam für die Welt im Lot gebetet;
ich schreibe keine Briefe an mein Gestern, denn
was verging, hält keine Botschaften bereit,
die heilen, was tief eingebrannt,
die Last der Zeit; die Spreu des
Hasses und der Häme - passt
nicht zu mir, das sag ich dir; sie
nimmt die Sicht und macht die
Ohren blind; ich bin, du bist, ihr
seid, wir sind bereit; den Flucht
Weg in die Leichtigkeit, ihn gibt
es nicht; sich nicht mehr nur mit
unlösbaren Fragen quälen, nur
noch die guten Tage zählen, die
Hoffnung wärmt die Falten aller
Herzen; vergangen ist die Furcht
vor Schmerzen - im Meditieren
werde ich mich üben, nichts soll
die letzten Sommer Tage trüben
© M.M.