Die Winternächte entbehren
der natürlichen Wärme,
die wir so sehr begehren,
in ihr wir uns aufhalten so gerne
Im Schutz von halbfesten Mauern
wir uns haben eingefunden,
ums Lagerfeuer uns zusammenkauern,
in dicken Decken eingewunden.
Dieses alte Burggemäuer,
einst war sie Herrensitz,
nun mehr etwas ungeheuer,
spüre Bangen in deinem Antlitz.
Wir lauschen um uns der Stille,
hören nur das Verzehren der Flammen,
freunden an uns mit dieser Idylle,
aufgrund derer wir hierher kamen.
[[img:86436351 center 10%]]
Im offenen Fenster die Sonne versinkt,
im Nebeldunst der Duft von Moos,
nun mit dem Mond die Nacht beginnt,
legst deinen Kopf in meinen Schoss.
Lebenskraft gespeichert im brennenden Holz,
spendet uns Licht, hält uns warm,
was einst ein Baum, so prächtig stolz,
das lodernde Feuer kennt kein Erbarm'.
Draußen vor der Burg der kleine Weiher,
jetzt von einer Eisschicht ist bedeckt,
darüber zieht eine Nebelschleier,
alles um sich in sich versteckt.
Wo Leuchtkäfer sonst ziehen ihre Kreise,
wo Grillen ihre Musik hören lassen,
nichts ist zu hören, alles ganz leise,
lichte Mondschimmer im Nebeldicht erblassen.
Eiskalt, doch sanft weht ein Hauchwind
Vergessenheit über dies' Stück Welt,
inmitten der wir am Lagerfeuer sind,
geschützt durch der Ruine Zelt.
Vergessen, geschunden, begraben,
dieser verlorene Platz voller Geschichten,
ein Schatz voller Zeitwissen und Beigaben,
Zeuge von Gewesenem und Gerüchten.
Bedächtig still halten wir inne,
um wahrzunehmen was um uns ist.
Schärfen all unsere gebliebenen Sinne,
du jedem Geräusch Beachtung beimisst.
Wohl endete hier manch Leben mit dem Tod,
doch auch viel Schönes, Liebe es hier gab.
Ein Erwachen in manch' herlichem Morgenrot,
manch' Herz hier den Liebestod starb.
In meinem Herzen kreist alles um dich,
mein Gedanke, mein Atemrhythmus bist du.
Nun auch Teil dieses Stück Welt du und ich,
gehören nun auch zu diesem Lost Place dazu ...
© meteor 2024