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Gedichte Über Gedanken - Seite 582


Schicksalslinie

schon vor der Geburt unser Schicksal begann
durch unsere Ahnen wir erst denkbar
unsere Existenz viel früher fing bereits an
woher wir kommen reichlich unklar

wie wir sind nun in dieser irdischen Form
die Genauswahl von den Eltern festgelegt
bestimmt unser Erscheinungsbild so enorm
was an Möglichkeiten in uns sich regt

was aus den Anlagen wir dann machen
uns als Schicksal vermeintlich selbst überlassen
in unseren Handlinien bereits Zukunftssachen
unser Schicksal in Händen liegend können anfassen

in verschiedenen Linien ist darin abzulesen
was in allen Lebenslagen für uns angedacht
und wer mal bei einer Wahrsagerin gewesen
zunächst das einem Gesagte hat wohl verlacht

dabei als empirische Volkswissenschaft betrachtet
zutreffende Vorhersagen sollten nicht verwundern
wer jahrtausendes Pattern Matching beachtet
die Kunst der Handleserei kann bewundern

spannend wäre doch zu erfahren
ob in der Schicksalslinie auch ist eingenäht
was einem in all den Spinjahren
noch so an Überraschungen hier bevorsteht

zigmal haben sich Schickalslinien berührt
manche Linienstrecken gemeinsam geführt
manch Berg- und Talfahrt dabei überlebt
in Schlangenlinien Berührungspunkte angestrebt

doch will man wirklich schon im voraus wissen
was einem hier noch blühen wird?
klar, Unschönes würd gerne man dabei vermissen
was Wunderbares doch unvorbereitet glücklicher berührt!

so nehmen wir was vorbestimmt sein mag
nicht nur als vorgegeben hin an jedem Tag
wir sind unseres Schicksals Schmied schon selber
führen persönlich unsere Linie über alle Lebensfelder

lernen dabei mit den Linienverläufen umzugehn
sie mal gekonnt, mal unbeholfen zu bestehn
werden teils gemeinsam noch einiges erleben
doch sehr viel Schönes zusammen anstreben

© meteor 2024
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Wer hat noch nicht, wer will nochmal?

''Über 8 Milliarden Menschen auf der Erde
eine 8 mit 000000000 ja 9 Nullen!
Unter so vielen Nullen nur wenige Hauptpreise
berechtigt scheint da die Beschwerde,
nach wie vielen Nieten im Laufe einer Lebensreise
es noch lohnt, weiter Lose zu erwerben...

Da glaubte man schon mal,
ein Glückslos erwischt zu haben!
Nach manch wirklich schöner Zeit zusammen,
fand man sich doch wieder nur im Graben...
und dort fressen einen ja die Raben...

Also nicht sich lange dort aufgehalten!
Zurück auf die Beine und abgeputzt..
Die Zeit ist zu kostbar, so ungenutzt,
nur vorm Losen jetzt lass Abstand walten!

Einfach seinem eigenen Los folgen!
Das Leben an sich ist schon großes Glück,
wenn man es annimmt so Stück für Stück,
bekommt man am Ende auch was zurück.

Und doch ist dieses Liebesgefühl eine Sucht!
Verknalltsein ist doch die schönste aller Drogen,
ist zu zweit die wunderbarste Alltagsflucht...
Nur sehr widerwillig man ihrer wird entzogen.

Und glaubt man, jetzt sei man davon geheilt,
einem unverhofft doch noch ein Zufallslos ereilt!
Die Rückfallquote ist dann auch einfach zu immens,
Hochgefühle dieser Art haben überall ihre Fans.

Ohne diesen Trieb danach, unser Lebenssinn
wäre auch gänzlich ohne biologischen Zweck!
Wenn sonst schon sinnverborgen wir ohnehin,
nutzen wir doch auch diesen geilen Hormoneffekt!

Alles geht durch ihn leichter im Alltagsleben,
mit positiver Lebensfreude möchte man abheben...
Darum ein Zufallslos nicht ungeöffnet liegen lassen,
ihr werdet euch sonst noch später dafür hassen ...
Während andere ihr Zufallsglück kaum können fassen!

© meteor 2024
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Zwischenstatus

Und wieder kauere ich im Bette hier
Früher wäre es ein Stück weißes Papier
Paar Worte wiederholt angesetzt geschrieben
Wiederholt zerknüllt im Papierkorb würden liegen

Frustriert über vieles, zu vieles mich umtreibt
Enttäuscht über meine Unzulänglichkeit
Gefangen in mir selbst, meiner Fehler bewusst
Erneut an mir gescheitert als hätt' ich's gewusst

Mit mir innerlich im ständigen Kampf
Wütend ich meinetwegen oft aufstampf
Mit Füßen in meiner Gummizelle um mich trete
Manch Gehirnzelle das schon nicht überlebte

Diesem Zwiekampf in mir kann nicht entkommen
Ständig in die nächste Ringrunde gefordert
Die letzte Runde knapp glaubte ich gewonnen
Bis die Realität mich erneut in den Ring beordert

Missverstanden ich mich meist fühle
Von der Außenwelt niemand kann verstehen
Was in mir für ein wüstes Chaosgewühle
Niemanden reinlassen, soll ja keiner sehen!

Warum auch, hat jeder doch selber auch Probleme
Vermutlich viel größere als meine Kleinen
Sehe sie verzweifelt, wütend, zornig, weinen
Was will ich da aufmelden, bei solchen Extremen

Als Kämpfer, guter Zuhörer bin ich bekannt
Als stabiler Charakter, den nichts umhaut
Beneidet um meinen unerschütterlichen Stand
Niemand mir innerlich Zerrissenheit zutraut

Dabei habe ich große Angst vorm Sterben
Hänge sehr an meinem Leben
Noch mehr Angst um das Wohl meiner 3 Erben
Für sie selbst mein Leben würde geben

Fürchte mich vor dieser kranken Menschheit
Wie zunehmend brutal und grausam es zugeht
Das in einer vermeintlich fortschrittlichen Zeit
Niemand je in solch allgemeinen Wohlstand gelebt

Trotzdem Hass, Hetze und Neid und Gier!
Egoismus macht sich breiter statt ein Wir
Jeder glaubt mehr zu verdienen als geleistet
Rennt Lügnern hinterher, Demokratie entgleiset

Was sind dagegen meine persönlichen Macken?
Nur ich erlebe, erleide diese inneren Attacken
Warmduscher, Weichei sind wohl Begriffe
Die man vorschnell dafür um es abzutun ergriffe

Du Narzisst willst doch nur im Mittelpunkt sein
In Selbstmitleid dich nur suhlen!
Jetzt krieg dich doch endlich wieder ein
Hör' auf hier diese Jammertour abzuspulen

Dir geht es doch super, hast doch alles!
Schau mich an, mir geht es echt schlechter!
Hab ein Haufen Probleme, zufrieden keinesfalls
Mir gönnt keiner was, alles so viel ungerechter

So in meine Schranken zurückgewiesen
Werde ich weiter der sein, der ich nicht bin
Nach außen hart im nehmen, oft bewiesen
Nach innen die anstehende Ringrunde im Sinn

Ja! Damit bin ich sicher nicht alleine!
Alle haben wir Angst vor Not und Tod...
Und vor was noch allem, was so droht!
Ich weiß, viele sind für sich alleine ... und weine(n)
.
.
.
Genug der Tränen ... es wird schon irgendwie
weitergehen, weiterbestehen, immer weiter!
Einen Stillstand faktisch gibt es eh nie!
Bleiben wir optimistisch und auch heiter...

Mit seinen Dämonen jeder bleibt allein,
Nur etwas mehr Mitgefühl könnte schon sein...
Nicht mit mir! Ich komme klar!
(weil es immer schon so war)
Mit allen anderen, die nicht in den Arm genommen
Bei ihnen Hilfe, Verständnis wäre sehr willkommen

© meteor 2024
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