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Gedichte Über Gedanken - Seite 581


Wieder hier ...

Einmal .. vor unglaublich langer Zeit
war überall hier, wo wir sind
Urwald
und er war uralt!
weit und breit
Bäume, Sträucher und Getier
kleine Bäche
bemooste Ufer zur Zier

Im Wandel der Gezeiten
galt es viel zu bestreiten
So ein Wald als Ganzes
ist selbst ein Lebewesen
ein reich Bepflanztes
mit Tieren manigfaltig
bunt erlesen

Unter vielen Schichten
im Boden
sind Generation von Geschichten
eingesogen

Verwurzelt im Erdreich
bewahrt für die Nachwelt
erfährt der, der
mit dem Boden gleich
was das Naturarchiv
für uns bereithält

Selbst im kleinsten Wald
voller alter umgestürzter Bäume
braucht es nur einen kurzen Halt
Augen zu!
Vorhang auf für Träume

Meine Gummistiefel platschen im Bach
um sie herum das fließende Wasser
das Aufspritzen im nassen Flach
klingt wie Musik in meinen Ohren
ich bin der Melodie Verfasser

Am größten Baum angekommen
lehn mich mit dem Rücken an ihn
bestaune totes Holz benommen
erinnere mich
als Kind zurück mich besinn'

Tränen sammeln sich aus meinen Augen
ich vermisse diese Zeit
noch jünger, hoch hingen die Trauben
keine Erwachsenendinge
Sorgen bereit'

Höre mich selber laut murmeln
"Wäre diese Zeit doch immer so geblieben!"
beginne, mich an den Baum zu mummeln
bin an seiner Rinde am kleben

"Nichts hält ewig!"
dröhnt es aus dem Stamm
erschrocken weich ich zurück!
was war das jetzt?
fang ich zu Spinnen an!

"Warum nicht?"
fragte ich ihn spontan
"Warum kann Sorglosigkeit nicht bleiben?"
gespannt darauf,
ob Antwort kam..

"So ist es nun einmal"
kicherte der Baum
"Schau dich um im Areal!
Totes Grün füllt den Raum."

"Einst waren sie stark wie ich
erlebten ihre Blütezeit des Strebens
viel Zeit im Wohlstand verstrich
doch im Kreislauf des Lebens
müssen Dinge nun mal enden
um Neuem ein Leben zu spenden“

Über diese Weisheit
war ich nicht verdutzt
dennoch sah ich nicht unweit
einen faulen Baumstamm
mit Pilz- und Blumenbewuchs

Ok, die Theorie sah ich ja ein!
mit der Praxis vor Augen
spürte ich ihr Dasein
minutenlanges Verschnauben

"Nimm dein Leben wie es ist!
erfreue dich an der Schönheit des Jetzt
trauere nicht Vergangenem nach
sonst siehst du nie, was du jetzt besitzt."

"Danke - Baum! - Traum?
ich komme wieder ...
wenn mir schwer die Glieder
wenn mir nach deiner Nähe
nach deinem Urvertrau'n
wenn ich doch nur auch
mein Schicksal wie du annähme
doch meinen Lebenszyklus
begegne ich mit Verdruss
hadere mit meinem Verfall
sehe mich ungern im Zerfall
doch dein Zuspruch macht Mut
du tust mir richtig gut!
bei dir werde ich ruhig
finde neue Kraft im Jetzt
bin wieder mehr mutig
mich noch öfter zu dir setz!"

"Wann immer du willst!
ich lauf dir nicht weg
wenn du dich bei mir wohl fühlst
bin ich gerne dein Kraftwerk"

brummte er mir nach
und ich mir versprach
morgen bin ich wieder hier
mitten in seinem Revier

© meteor 2024
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Verliebtes Bangen

Und wieder lieg ich fragend hier wach!
Starre ein Loch nach dem anderen in die Decke,
denke wieder nur über sie so herzklopfend nach,
sie ist schon eine auch eine süße Schnecke.

Und das war doch heute kein Zufall hier!
Sie blieb doch länger da nur wegen mir,
wird immer nervös und bekommt rote Wangen,
beobachtet mich auch schon seit langem.

Sie ist auch wirklich eine klasse Fachkraft,
was sie nicht so alles super schnell schafft!
So klug und gebildet und so schön dazu,
ja verdammt, sie lässt mir hier gar keine Ruh!

Jetzt lieg ich hier fest ins Kissen vergraben,
verdammt, wie soll ich es ihr nur sagen?
Würde sie das womöglich falsch verstehen,
wenn ihr Chef mit ihr würd gerne ausgehen?

Ich glaube, sie jat mich auch längst durchschaut,
ihre zufälligen Berührungen absichtlich gemacht,
mich jedes Mal mit einem tiefen Blick angelacht,
ihre Nähe wirkt für mich schon fast vertraut.

Frag mich schon, was sie wohl gerade so treibt!
Schwärme schon von ihren zartroten Lippen...
mein Herz schlägt schneller unter den Rippen,
stell mir sie schon öfters vor, so ohne Kleid.

Beim ersten Anblick war ich schon in sie verknallt!
Wollte mich aber unbeirrt auf meine Arbeit besinnen.
Doch längst ist mir klar, sie erwischte mich kalt,
und ist dabei, meine Herz im Sturm zu gewinnen.

Wie freu ich mich drauf, sie morgen wiederzusehen,
verdammt nochmal, ich muss es endlich versuchen!
Werd ich ihr nicht bald mein echtes Interesse gestehen,
werd ich mich irgendwann selbst dafür verfluchen!

Was kann schon großartig Schlimmes passieren,
ja ok, ich könnt von meiner Traumfrau einen Korb kassieren.
Das wäre wirklich eine Katastrophe, in der Tat!
Also warte ich lieber noch eine Weile, was sie so vor hat?

Ist schon auch süß, wie sie sich an mich heran schleicht,
wie sie mit kessen Blitzblicken mein Aufmerksamkeit erreicht!
Als zuletzt unsere Hände sich "zufällig" berührten,
eine irrer wohliger Schauer mir die Worte abschnürrte.

Hey! Ich weiss längst, ich hab mich wirklich in sie verliebt!
Insgeheim träum ich längst davon, wie sie mich küsst,
und was sich daraus sonst noch so alles Tolle ergibt,
ja wenn ich nur wirklich, wirklich, also wirklich wüsst

... ob auch sie ist in mich verliebt!?

© meteor 2024
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