Gedankenversunken gehst du in die Nacht
derweil ringsum die Menschen schlafen.
Gespielt oder selbstgetäuscht erdacht,
etwa gar die andern Lügen strafen,
sie, die in festen Häusern, festen Betten
auf federgeweichten Unterlagen
sich zum nächsten Tag hin retten.
Manche davon auch das Sterben wagen.
In Wahrheit haben sie sich von Mal zu Mal,
zuvor, danach, – oder sonst gefunden
als eine unzählbare Menschenzahl;
als Erdenvolk unters Himmelszelt gebunden,
an diese Erde, – diese unsre Welt.
Das graue Antlitz zum Boden hingeknickt,
die Stirn gestützt. – Auf dunklem Feld,
vom Schicksal immer hingedrückt.
So bist du deiner Nächsten Wächter
wo du sie erkennst in einsamer Nacht,
beweinst die Zukunft über ihr Gelächter,
sie aber atmen ruhig, unter deiner Wacht.
Doch warum, frage ich, warum wachest du?
Einer müßte es ja tun, denn so heißt es.
Siehst du! Nun aber lachst auch du!
Einer muß ja stets da sein – und du weißt es!
Copyright © da Hihö
2014