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Gedichte über Freiheit - Seite 124


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Freyas Lehre

Ich sah sie an dem Morgen
Sie tanzte ohne Sorgen
Der Wind wehte verspielt mit ihrem langen blonden Haar

Als sie darauf plötzlich stand
Weil ihr Blick den Meinen fand
Sah ich in ihren Augen eine Freude, die war so klar

Sie raubte mir den Verstand
Dann reichte sie mir ihre Hand
Und lud mich mit ihr zum freudigen Tanzen ein

Wir tanzten ohne Unterlass
Ich hatte noch nie so viel Spaß
Ich wollte wissen, wie konnte sie so glücklich sein

Sie erzählte mir dann von sich
Und weshalb sie war so glücklich
Und tanzt so fröhlich durch das unendlich weite Land

Ihr Bruder gab sie als Mitgift
Für eine Friedensunterschrift
So reichte sie dem König ihre eheliche Hand

So lebte sie bei ihrem Mann
Dieser legte ihr die Ketten an
Denn so war schon immer hier der eheliche Brauch

Frauen sind nur fürs Kochen gemacht
Oder fürs Bett in der Nacht
Also nur um zu füllen ihren so gebärenden Bauch

Sie schaute aus dem Fenster raus
Es flogen Falken hoch hinaus
Und tief in ihr erwachte eine große Sehnsucht

Sie wollten mit ihnen fliegen
Von ihrem Mann entfliehen
Und nutzte die dunkle Mitternacht für ihre Flucht

Sie genießt jetzt ihre Freiheit
Zu jeder möglichen Zeit
Denn wer wusste schon, wie lange hält das Angebot

Denn würde der König sie finden
Und wieder an sich binden
Fände sie bald den ungehorsamen Tod

So tanzten über das Feld
Bis der Abend kam auf die Welt
Wir machten daraufhin mit dem Tanzen schluss

Sie lächelte mich dankend an
Sie verließ mich kurz leider dann
Jedoch gab sie mir einen letzten Abschiedskuss

Es war schön an dich zu schmiegen
Doch werde ich nun weiter fliegen
Ich lass mich von niemand mehr in sich einverleiben

Keine Frau sollte sich binden
Und in ihrem Mann verschwinden
Sondern ein selbständiger Geist für immer bleiben
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