Gedichte Über Feuer (Seite 34)

gebrannt hast du

du sagst,
gebrannt hast du,
und deine Haut, sie stand
in Flammen - du hättest nur dein
Schicksal angenommen;

in Leidenschaft
und im Verzweifeln
ließest du dich vom Wahnsinn
treiben...

und heute
stehst du da, wie
Phoenix aus der Asche,
gestärkt dein Trugbild: Fantasie
der Selbstbetrugsmasche...

du liebst
die Flammen,
deine Narben, die Angst
im apokalyptisch Darben und
des Wahnsinns Farben,

die bleiben
von den Zeiten,
die in dir starben.

Das Kind, das mit dem Feuer geht {246}

Kluges Kind – übermütig tut es,
Flammen wetzen seinen Körper heiß.
Sein Mut, tut unaussprechlich Gutes,
denn sein Mut gar keine Wörter weiß.

Und dennoch geht es schwelgend weiter,
glaubt es kommt erst später an.
Im tosend Fieber, schwelend heiter,
kommt das Opfer nun als Täter dran.

Es setzt ihm zu, das schiere Glück,
nur sein Leib scheint es noch aufzuhalten.
Kaum berührt, hält es Triebe zurück,
beginnt das Herz weit aufzuspalten.

Nichts ist halb, nichts ist ganz,
es bleibt die bloße Flucht nach vorn.
Wer verzeiht ihm diesen Feuertanz,
wann weckt ihn denn der Rosendorn?

Jacob Seywald XIII

Feuerwerk

Es war ne kalte und sehr dunkle Nacht,
als er von einem Rumms erwacht.
Um ihn herum wird’s plötzlich hell
und Lichterblüten leuchten grell.
Sie formen Kreise, schweifen aus
und aus der Ferne schallt Applaus.
Er freut sich, wie ein kleines Kind
und eilt zum Fenster ganz geschwind.
Da gibt es nochmal einen Knall,
doch dieses mal kommt er zu Fall,
denn vor lauter Euphorie
stößt er sich das rechte Knie.

@zeilenkleister

Der Amazonas brennt

Affen die ums Leben rennen,
Vögel deren Federn brennen,
Spinnen, Raupen und auch Schlangen,
alle in dem Brand gefangen.
Komplette Arten werden sterben,
durch ländergroße Brandmalkerben.
Brasiliens Lunge schwarz vom Rauch
und die Seele dessen auch,
der all das zulässt, gar verspottet
und zusieht wie sein Land verrottet.

@zeilenkleister

Heiße Vorstellung

Ich entstehe aus Unachtsamkeit,
es reicht manchmal nur eine Kleinigkeit.
Ich brauche ein Hilfsmittel um zu entstehen,
doch wenn mir der Atem geraubt dann muss ich gehen.

Ich kann nützlich und schön sein,
Wärme und Licht schenke ich fein.
Komme ich unverhofft daher,
bin ich grausam, verheerend und höllisch sehr.
Ich kann sehr gut zerstören,
Das kann man sogar hören,
Knistern, Knacken, knallen,
rauschen und zischen,
Töne die mir gefallen und sich gerne mischen.

Es Gibt Pflanzen die brauchen mich zum keimen,
Der Mensch ließ mich entstehen aus Funkensteinen.
Natürlich komme ich durch vor durch Blitzeinschläge,
Vulkane und Selbstentzündung fördern meine Lebenswege.

Der Menschen-Müll unachtsam entsorgt,
noch Sauerstoff aus der Luft geborgt,
ein Funke oder eine Lichtflut,
kommt bei vielen Menschlichen Produkten nicht gut.

auch wenn ich noch so zerstörend bin,
weiß der Mensch was meine Feinde sind,
Raubt man mir den Atem,
brauch man nur zu warten,
Wasser, Schaum oder Sand,
löschen so manchen Brand.

Nun weißt du wer ich bin,
Ich im Winter gerne im Kamin drin,
ungewollt werde ich für dich sehr teuer,
Dein Heiß begehrtes Feuer.

Gedichte Über Feuer - Seite 34

gebrannt hast du

Das Kind, das mit dem Feuer geht {246}

Feuerwerk

Der Amazonas brennt

Heiße Vorstellung