Gedichte über Fantasie - Seite 194

Im Erfindungs - Laborantum.
Gibt's das: Fixum, Quantum.
Rund und bunt und etwas krumm.
Drückt sich leicht, mit dicken Daumen,
Zergeht so sanft am Gaumen.

Nach dem Schlucken, gibt's ein Jucken
Und ein kleines Zucken.
Und auf Wänden: Mamelucken*;
Die brav herrschen, sich nicht ducken;
Und im Spiel zum Nachttopf spucken.

Doch trank man was, sah man nur Gras;
Und ein Augenflügelpaar.
Man sank in Schlaf, wo Traum dich las;
Und es verschwand der Hass,
Im Zwitschern jeder Vogelschar.

Dann Aufgewacht! Feuer im Hintern;
Und mit Glut, unter dem Haar.
Träume sind die liebsten Kinder!
Und zeigen Glück; und die Gefahr.
So dass sich Kümmernisse mindern.



* arab. Herrschergeschlecht

Ihr junger Schlitz am Leder reibt
und selig sei der Menschenbauer
wer geht schon stetig nach der Zeit
die Sinneslust steigt auf bei Dauer

Ihr Vorbau der wirft weite Schatten
welch Götze hat sich das erdacht
kann mich denn niemand an ihn latten
werd fast blind vor lauter Pracht

Ihr Holden küsst nur euresgleichen
geborsten die Ruder aus Papier
so werd ich euch auch nie erreichen
in mir tobt die Fleischesgier

Die Tränenschaften rostig rot
den Krieg verloren noch vor der Schlacht
mein weißes Heer es leidet Not
nur Nymphen strahlen selbst bei Nacht

Pürierte Spinnen würd ich fressen löffelweis
für etwas Anmut auf meiner Fratze
ihr Wohlgestalten würdet knien auf Geheiß
und meine Schwester währ eure Bratze


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dieser gierige Blick und:"Spülen bitte!"

So recht Vertrauen kam da nicht auf,
beim "Notzahnarzt", im Urlaub war`s.
Ja er war schon recht skeptisch drauf,
Einer mit Vollbart eben, voll das Maß.

Naja, es war irgendwann dann voll,
man"stocherte" da nur im Maul umher.
War mit`m"Fehlerfinden", nich so doll.
Ja, er schien wohl eher da Goldsucher?

Naja, auf der Such nach "Nugget`s"eben.
Blick und Vollbart, ließen`s schon glauben.
drum entschwand er lieber, tat sich erheben,
ja, man wolle ihm da sein Zahngold rauben.

Auch das Schälchen da, glich eher nem Sieb,
war wohl nicht mehr auf dem"neusten Stand"?
Auf dem schon reichlich auch Rost verblieb.
Nun, er war froh, als er den Ausgang fand.

Der kleinste Hof scheint riesengroß.
Strohhalme werden zu einem Floß.
Actionfiguren zum Leben erweckt.
Die ganze Welt wird neu entdeckt.

Erleben täglich Abenteuer.
Wird’s auch Eltern ziemlich teuer.
Bemalen auch die Zimmerwand.
Träumen dabei vom Märchenland.

Verteilen das Spielzeug im ganzen Haus.
Denken das Zimmer reicht nicht mehr aus.
Mancher Traktor verliert sich im Garten.
Wird noch Jahre geduldig warten.

Auf das Kind, das mit ihm spielte,
das so gern mit Kirschkernen zielte.
Heute ist das Kind erwachsen,
dem kleinen Hof von einst entwachsen.

© Manfred Basedow * 16.05.1959
Rostock, 06.01.2013