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Gedichte über Fantasie - Seite 193


Ann-Christine (5. Melodie)

Manchmal, wenn ich an das Gestern denke,
Oder hiernach Gedanken und Ideen lenke,
So schweigt mein Geist, Worte zu sagen,
So schweigt mein Kopf, nun Mut zu wagen.

Manchmal, wenn ich mich nach Fremden sehne,
Derweil salopp auf einem Sessel lehne,
Oder Worte sinnlos in die Tasten drücke,
Daß Fremdes meinen eigenen Kopf entrücke.

Manchmal, wenn ich mir selber unbekannt,
Oder wenn ich meine, ich steh mit meinem Rücken zur Wand,
Wenn ich unter einer Woge tauche,
Über dem Meeresboden mit meinen beiden Füßen krauche.

Manchmal sprießen mir schon sonderliche Gedanken,
So daß Gestalten nut in meinem Kopfe wanken.
Manchmal, wenngleich nur von windigen Ängsten überrannt,
Oder von Zweifeln oder was mich auch immer übermannt.

Manchmal, wenn ich freudig anderen Menschen zuwinke,
Und so auf einem Bein durch die Gesellschaft hinke,
Oder von Alpträumen nicht ablasse,
So daß ich mich darum selber hasse.

Manchmal auch glaube ich an Freiheit und Frieden,
An Gesetze der Demokratie, und ich frag mich: "Wie denn,
Wie denn die Sonne sich um mich dreht,
Auf platter Erde schon im Frühling der Herbstwind weht."

Manchmal mißtraue ich vielfach meinen Gedanken,
Darum Gestalten als Gedanken in meinen Träumen wanken.
Manchmal wird derweise die Nacht zum Tage,
In der ich mich selber um einige Zentimeter überrage.

Manchmal wohne ich in einem anderen Leib,
Und gestalte Kopf und Leib eines anderen Weib,
Manchmal so fatal es auch ist,
Denk ich, daß du es längst noch nicht bist.
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Schwanenteich

Mönchtest du ebenfalls Schwäne und Enten füttern mit mir an einem See,
So manche Runde um Tiere und Teich, Stock und Geäst ich in Gedanken mit dir dreh´,
Und eintauchen in seichte Wassertiefen deine Waden
Und mittels meinem Genuß an dir dich mit honigsüßer
Zärtlichkeit aufladen.


Ich führe dich vorbei an Weiden und Pappeln, Runde um Runde,
Es hallt und es schallt im Winde eine wundersame Kunde jener Wunde,
Welche ich dir auf deine Lippen geschlagen,
Liebes Weib, was möchte ich noch über Schwäne, Enten-
füttern und knospende Gefühle dir aufsagen.

Wir genießen jenen frischkühlen Vormittag gemeinsam in einer solchen Weise,
Welche für uns, Runde um Runde, eine beträchtliche abenteuerliche Weltenreise,
An jenem Tage nämlich, an jenem Teiche mit dir,
Wie ausdauernd und phasziniert ich deine hellichten Augen schaue, giere und stier.

Jetzt ist bereits der Platz auf unserer jungfräulichen Bank verwiesen,
Leer, trüb und traurig, seitdem wir schwärmerisch die herbstliche Kühle unseres sonntäglichen Vormittags priesen,
Und Wolken und Nebel und vielerlei Düfte um uns verbreiteten,
Uns mit unseren aromatischen Körpern lediglich auf orgiastische Wallungen vorbereiteten.

Wir benötigten einige Stunden an jenem See, an jenem Teiche,
Liebliche Zeitenseiten verflossen, wir in unserem herbstblühenden Trauerweidenreiche,
Und in Wallungen versetzt, erregt unsere ehemals trägen Lenden,
Welche wir nunmehr behende wippend für den anderen als
Liebeslende verwenden.

Mein Liebes, möchtest du wieder Schwäne und Enten füttern mit mir an unserem See,
Du Sahnekrümel, zart und zierlich, deine Hüfte wiegend und hoppelnd, du springendes Reh;
Meine Zuneigung zu dir möchte selbst einen eisüberzogenen Gebirgsgipfel um mehr als dreitausend Fußlängen überragen,
Oder was möchtest du über deine Liebe an Brusttönen und
liebestollen Worten mir aufsagen.
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