Sortieren nach:

Gedichte über Fantasie - Seite 191


Weißt Du noch?

Weißt du noch, wie wir an niederländischen Grachten,
bei windigen Böen, spazieren gingen,
Wie du Stimmen aus einer Entfernung hörtest, von Kindern, Kinderstimmen, und sagtest: "Sie singen ...
Singen deine Verse schon, im herbstlichen Abendwind;
Denn es ist nur ein Kind, nur ein Kind.

Weißt Du, wie wir im herbstlichen Abendwind die Schiffe bestaunten,
Jene, welche sie in Hamburg und in Rotterdam erbauten.
Weißt du noch, wie sehr fragend du mich angeblickt hast,
Welcher Werte sie wohl inne seien, ihrer Tragelast.

Weißt Du, wie wir des Nachts bei vollem Mondeschein am Friedhof wandelten;
Und du und ich, während wir uns küßten, unentwegt verhandelten;
Unentwegt mit unseren Nachkommen, bald
Sagten wir uns, sind sie schon über zehn Jahre alt.

Weißt Du, wie wir über Felder und Wiesen lungerten.
Wir stolzierten zwei Tage durch die Natur, währenddessen schon unsere Mägen hungerten.
Ich gab dir einen Stoß, du weißt es doch noch,
So zärtlich - ich erinnere mich, daß ich an Deinem Ohrläppchen roch.

Weißt du, wie wir gemeinsam über Seen und Meere schwimmen wollten.
Du führtest deine Creme mit, Sonnencreme, denn wir sollten
Deiner Meinung nach in der Sonne nicht verbrennen;
Selbst dann nicht, wenn unsere Augen vor Glück würden flennen.

Weißt Du, wie leicht du erzürnet bist;
Ich habe stets versucht, Dich mit aller Kunst und List
Zu bändigen, aber auch zu hofieren,
Deine Launen mit Glück und Freiheit einzuschmieren.

Weißt du noch, wie leicht du durch die Winde geeilt,
Der zeiträumlichen Gesetze sind wir damals längstens enteilt.
Nichts von alledem an Trauer und Lasten in uns; denn es weilte
Lediglich ein Hauch an Liebe, an welche du mich und ich dich anseilte.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Weide, Weiblein, weide

Weide, Weiblein, weide,
Mit mir allein in der Heide;
Öffne Deine Augen,
Öffne Deinen Mund.

Küß mich mit den Lippen,
Reiß mir aus den Rippen
Einen Sohn heraus,
Bauen ein neues Haus.

Weide, Weiblein, weide,
Mit mir allein in den Heide,
Blätterrauschen im Nu
Schlägst die Äuglein zu.

Augen gerne saugen,
Gern zum Staunen taugen;
Gern von Liebe verführt,
Gern die Liebe gespürt.

Weide, Weiblein, weide,
Mit mir allein in der Heide;
Weide dich im Winde,
Am Winde ich Dich anbinde.

Blütenrauschen im Regen
Bringt uns Liebessegen,
Blütenrauschen, Blätterbaum,
Schon zupfe ich an deinem Rockzipfelsaum.

Weide, Weiblein, weide,
Mit mir alein in der Heide;
Kosende Lippen, zarter Hauch,
Atem, Brüste, Lenden, Bauch.

Honig schlecken wir beide
Auf der Weide der Heide;
Hauchfeiner Duft in der Luft,
Luftwinde und süsslicher Duft.

Weide, Weiblein, weide,
Mit mir allein in der Heide,
Mit mir im Sommerregen,
Du lächelst so hübsch und verlegen.

Deine Lenden an deinem Leib,
An denen ich mich gerne reib;
Du zahlst mit deinem Lachen,
Wir beide über unsere Liebe wachen.

Weide, Weiblein, weide,
Mit mir allein in der Heide;
Weide die Vöglein der Luft,
Weide die Zapfen der Gruft.

Weide, Weiblein, weide,
Mit mir allein in der Heide;
Weiden weiden im weiten Land,
Vom Süden bis zum Küstenstrand.

Weide, Weiblein, weide,
mit mir allein in der Heide;
Weide auch meine Lenden,
Berührt mit deinen Händen.

Weide, Weiblein, weide,
Mit mir allein in der Heide;
Wir weiden noch viele Jahre,
Geliebt deine dunklen Haare.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Gedicht

Ich nenne dieses Gedicht einfach "Gedicht",
Weil es mich den gesamten Vormittag schon so herzlich,
so wärmlich, warm und kühl und wie auch immer sticht.
Ich gebe diesem Gedicht überhaupt kein Ettikett;
Denn ich sage Euch, ich schreibe es auf, denn ich wett,
Ihr selber werdet bald einen Eindruck gewinnen,
Und darauf eigene Verse und Reime vor euch hinspinnen.

Diese Nacht habe ich an Texten geschrieben und wundersames uraufgeführt,
Habe weder Eltern gekannt, noch Freunde und wie gesagt,
Ettiketten verspürt,
Denn es tobte und wrang sich die bloße Natur
In meiner jämmerlichen einsachtundsiebziger Statur.

Ihr wißt es doch: Ich stöhne über euere Einfältigkeit,
Welche euch lachen macht über das Wort des Glücks und der Seligkeit;
Doch schon während des Lachens packtet ihr euere Spaten wieder aus,
Und sagtet und rieft: Nun ziehen wir alle wieder hinaus.

Hattet das "Hallo" und "Hurra" auf eueren Lippen,
Bestiegt den Feind, bestiegt fremde Frauen, erobert
fremde Klippen,
Bestiegt ein Nest, einen Ort, Stadt um Stadt
Und teiltet auf und mordete danach: "Dieser hat nichts,
aber dieser hat!"

Schon näherte ich mich euerem Graben: "Eingraben, eingraben!"
Hörte ich es von allen Seiten rufen: "Eingraben, wie die fleissige Biene in Honigwaben!"
Doch schmeckt es süßlich bei weitem nicht, warum und weshalb es euch so sticht,
Andere Menschen zu peinigen,
Um euere schäbige Seele mit fremden Blute zu reinigen.

Nachdem ich nun dies an euch so wonniglich süß festge-
stellt habe,
Bin ich selber verkehrt, darum auch ich mich nun an
fremden Wunden labe,
Darum vermag ich nun in mir fremden Schmerz genießen,
Wie frühlingshaft eben fremde Wunden und Schmerzen
sprießen.

Zurück vom Graben kehre ich zu meiner Geliebten zurück,
Und gewinne der Realität ein wenig ab, Stück für Stück;
Denn ihre zärtlichen Worte richten meinen durch euch
sämlich verlogen gekrümmten Leib wieder auf,
Erst dann vermag ich es und stieg wieder auf sie auf.

Wir verbringen den gesamten Vormittag, so und so und wieder so;
Sie spricht liebe Worte zu mir und ich gebe ihr ein
zärtliches "Hallo",
Mit ihren vielen Lippenpaare, und ich zähle die Male,
Wie wir es trieben, in ihrem kleinen gardinen Bettensaale.

Und nun kehrte ich zu meiner Erinnerung zurück und gab ihr einen Streich;
Dieser war nicht toll, nicht voll, sondern gänzlich warm und überaus weich;
Ich meine schon, daß sie ihn genossen hatte,
Denn plötzlich starrte sie auf und sagte: "Gestatte!"

Und sodann gab sie sich mir endlich gänzlich hin und so
zu erkennen,
Daß meine Augen begunnen zu tropfen, zu flennen,
Daß ich sie nicht mehr aufzuhalten vermochte,
Daß mein Herz zu schlagen begann und überaus pochte.

"Ich liebe dich sehr", sagte ich ihr sofort und überaus
passend,
Schon halb von ihrem Busen, ihrem Körper, ihren Schenkeln ablassend;
"Ich liebe dich sehr", sagte ich ihr noch ein letztes Mal,
In ihrem kleinen gardinen Bettensaal.

Und abermals überkamen mich meine Erinnerungen,
Sie kehrten zurück, sie klangen mir und sungen;
Sie sprangen über mich her und ich ergriff den Spaten,
Der über ihren Kopf zerschellte, den wir für einen
ganzen Vormittag gemeinsam hatten.

Und so mag eine grausige Erinnerung einen Körper ergreifen,
Um einen anderen mit Leid, Schmerz und Pein zu überstreifen,
Um ihn gegen eine selbst erlebte Marter zu schlagen,
Um die Liebe noch mit dem Tod zu überragen:

Früher hätte ich euch noch zu sagen:
"Laß uns gemeinsam, so vieles gemeinsam wagen!"
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Hommage an Angelika Milster, der ich diesen Gedichtband widme (statt eines Vorwortes)

Wiehl, 12.06.2008

Sehr verehrte Frau Milster, liebe Angelika,

neben dem Musical und Ihren Interpretationen der größten Hits der Filmgeschichte sowie neben Ihren
Kirchenkonzerten ("Classic meets Musical" - "Von Bach bis Bernstein") ist das Liebeslied eines Ihrer Domänen schlechthin. Sie schauen "Mit den Augen der Liebe" und der Musikfreund glaubt Ihnen jedes Wort der ideelen und der sinnlichen Liebe, die Sie besingen. Das Liebes-
lied erfährt mit Ihrer grandiosen und unvergleichlichen
Stimme eine vollkommen neue Dimension. Ich verehre Sie sehr. Und obgleich die favorisierte Musikrichtung der
Jazz ist (Jazz-Rock und Blues-Rock), so bin ich doch Ihr glühendster Verehrer. Ihr Name ist meiner Meinung nach auf einer Stufe stehend mit Shirley Bassey, Edith Piaf und Sarah Brightman zu nennen.

Ich hatte das unbeschreibliche Glück, drei Kirchenkonzerte von Ihnen beiwohnen zu können (Mönchen-
gladbach, Wyk auf Föhr und Düren). Bei diesen Konzerten
machten Sie möglich, was eigentlich unmöglich ist. Sie steigern sich gegenüber Ihren Studioaufnahmen um mindestens fünfzig Prozent. Ihre Stimme ist noch kräftiger, noch anhaltender, noch grandioser und gewaltiger, noch mehr unvergleichlich, wohl angespornt
durch das Sie verehrende Publikum. Sie sind eine Göttin des kulturellen Genres der Musik.

Sollte ich das unbeschreibliche Glück haben, Sie ein weiteres Mal in einem Kirchenkonzert bewundern und erfahren zu dürfen, wäre es eine übergroße Ehre für mich, Sie und Ihren Gemahl, Herrn Andre Bauer, zu einem Essen einladen zu dürfen.

Zu meiner Person: Ich bin der Konzertplakatierer der
Konzertagentur ("Musik Agentur Ltd. & Co. KG") und an allererster Stelle verantwortlich dafür, daß Ihre Kirchenkonzerte fast alle ausverkauft sind. Allerdings wird mir das Konzertplakatieren leicht gemacht, da mir unterwegs sehr viele Angelika-Milster-Fans begegnen, für die es eine große Freude ist, Ihr Plakat aufzuhängen. Das anliegende Photo entstand während Ihres Konzerts in Wyk auf Föhr, und in hoffe, Ihnen damit eine kleine Freude machen zu dürfen.

Ich erlaube mir einen gewissen kulturellen Austausch mit Ihnen. Das Liebesgedicht ist auch für mich ein wichtiges Motiv, mich künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Viel Vergnügen beim Lesen dieser wenigen Verse,

herzlichst und in aufrichtiger Zuneigung,
Georg B.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige