Gedichte über Fantasie - Seite 128

Emilie wurde alt und grau,dick wie ne gemästete Sau,
da sagt ihr Mann der Peter,
mit sehr lautem Gezeter.

Emilie einst sahst du aus,wie eine zarte Lilie,
und heute wie ein Dromedar,
so finde ich dich,nicht,wunderbar.

Mit traurigem Herzen,
nahm sie auf sich,viele Schmerzen,
ließ Haare färben,wieder schwarz,
Fett absaugen,vom Schönheitsarzt.

Stolz kam sie heim zu ihrem Peter,
er machte diesmal kein Gezeter,
erschrak nur,was mit ihr geschehen,
so wollte er sie,auch nicht sehen.

Wie ne Lilie sah sie auch nicht aus,
verließ vor Schreck,fluchtartig das Haus,
Frauen zart wie Lilien,mochte er immer noch sehr,
doch eine verwelkte,wollte er nicht mehr.

Ich sag euch noch,bevor endet dies Gedicht:

Ne neue Lilie fand Peter nicht,
denn als er sich im Spiegel sah,
faltig,und ganz ohne Haar´.

Wünschte sich der dumme Greis,
auch wenn die Liebe,nicht mehr heiß,
hätt´ich doch meine Emilie wieder.

Doch die fand bald den Frieder,ein Mann,
der auch welke Lilien,lieben kann.

Dein Antlitz mir noch unbekannt,
zieht mich sogleich in Deine Welt.
Ein fremdes Land, doch sehr verwandt;
ein Urvertrauen zusammen hält.

Zwei schwarze Monde auf hellem Weiß,
senden Dein Licht in meine Welten
Du siehst das Kind, den Mann, den Greis;
Zeit scheint hier nicht zu gelten.

Es gibt kein Gestern und kein Morgen;
wir sind zu Zweit im Hier und Jetzt.
Vergessen sind des Lebens Sorgen,
zeitlos schwebend, niemand hetzt.

Wer bist Du, dem ich blind vertraue
und ohne Scheu mein Wesen zeige?
Ein Mensch dem ich gern Brücken baue,
Du bist mir hold, ich Dir zuneige.

Alles passt, nichts kann uns stören;
auf dem Weg ins andere Ich.
Sprichst Du zu mir, werd’ ich es hören;
auch ohne Wort versteh’ ich Dich.

Ein langer Blick, Schwarz trifft auf Blau,
die Nacht vereint sich mit dem Tag;
und wischt hinweg das trübe Grau,
welches in unserem Sichtfeld lag.

So klar und tief der Blick nun dringt,
nichts wollen wir vor uns verstecken.
Denn wenn uns das vollends gelingt,
könn’ wir die wahre Liebe schmecken.

©RubioVero 8+9.01.14