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Gedichte über Familie - Seite 8


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Kinderaugen

Zum Mitspielen war ich zu klein,
meine Geschwister wollten mich nicht,
war sehr oft allein,
zeigte öfter keinerlei Einsicht.

Habe mich in der Schule von ihnen ferngehalten,
wollte mein eigenes Ding durchziehen,
habe immer alle Regeln eingehalten,
wollte dem Stress von zu Hause entfliehen.

Hatte ne schwierige Schulzeit,
mehr gibt’s nicht zu sagen,
wurde behandelt wie eine Krankheit,
musste so einiges ertragen.

Mein Zimmer war mein Rückzugsort,
meine älteste Schwester mein Vorbild,
es hat sich niemand um mich gesorgt,
war als Teenager ziemlich wild.

Habe meinen Eltern das Leben zur Hölle gemacht,
das waren sie teilweise selber Schuld,
haben ihre Zeit mit saufen verbracht,
hatten mit uns nie die geringste Geduld.

Hausaufgaben mussten schnell gemacht werden,
Zeit mit uns verbrachten sie sehr selten,
dachte früher schon daran zu sterben,
lebten in unterschiedlichen Welten.

Hatten früher einen Wohnwagen,
meine Eltern tranken, jeden Tag,
konnte es irgendwann nicht mehr ertragen,
feierte auch nie meinen Geburtstag.

Habe mich, für meine Eltern geschämt,
nie Freunde mit nachhause genommen,
war damals noch viel zu gelähmt,
habe mir damals etwas Wichtiges vorgenommen.

Niemals so zu werden wie die beiden,
ihre Lebensweise zu vermeiden,
nicht dabei zusehen, wie meine Kinder leiden
und es nicht mit jeglichem Konsum zu übertreiben.

Als Kind war diese Zeit für mich traumatisch,
denke heutzutage intensiver darüber nach,
dieses Verhalten war absolut abartig!
Es waren diese Momente, in denen etwas in mir zerbrach.

Papa hat Mama immer angeschnauzt,
Mama hat sich jeden Mittag hingelegt,
ich wollte einfach nur von zu Hause raus,
habe damals lange überlegt.

Wie konnten wir zu Hause überleben?
Unsere Seelen trugen Schäden davon,
wollte ganz oft einfach aufgeben,
wie oft sagte ich mir “komm schon!“

Vielleicht übertreibe ich auch einfach,
ich empfand diese Zeit als sehr schmerzhaft,
als Kind war ich emotional sehr schwach,
war diejenige, die nie etwas schafft.

Mit meinen Kinderaugen
wollte ich immer an das gute glauben.
Ich empfinde meine Vergangenheit als pure Qual,
um ehrlich zu sein, hatte ich nie eine andere Wahl.

Mit meinen Erwachsenenaugen,
sehe ich die Welt als schier endlose Dunkelheit,
werde wohl nicht mehr allzu viel taugen,
heute bis in alle Ewigkeit.

Gehöre den kranken Menschen an,
werde in eine Schublade gesteckt,
an mich traut sich keiner heran,
bin mit Pessimismus verdreckt.

“Es wird alles gut!“
Ich kann´s nicht mehr hören!
In mir brodelt unbändige Wut,
lasse mich davon nicht mehr stören.

Wieso ist diese Krankheit ein Tabu?
Man kann es auch übertreiben,
sie gehört zum Leben nun mal dazu
und wird es auch immer bleiben.

Nehmt Depressionen bitte ernst!
Es ist nicht toll, wenn du das Lachen verlernst,
dich weiter von deinem Leben abschottest
und als Misanthrop durch die Gegend trottest.

Dir Suizidgedanken die Sicht vernebeln,
deine Welt in Schwarz weiß siehst,
lebst nach den “schwarzen“ Regeln
und dich in dunkle Gedanken zurückziehst.

Sie ist wie ein Gift, welches sich ausbreitet,
vegetierst langsam und qualvoll vor dich hin,
sie trifft dich völlig unvorbereitet
und nimmt dir jeglichen Lebenssinn!




© Lily .N. Hope
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