Gedichte über Familie - Seite 109

Jetzt ist er von seiner 2. Frau getrennt.
Den Schlag auf seiner Seele hat er völlig verpennt.
Er hat es mittlerweile so hin genommen.
Trotzdem kann er nicht sich im Glücke sonnen.

Sein Jobcenter legt ihm nahe eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen.
Tja, dazu hat er natürlich viele Fragen.
Dazu nimmt er sich zur LVA eine Pflegekraft mit.
In manchen Gesprächen kann er manchmal mithalten den Schritt.

Er hat also Hilfe die er braucht.
Ich dagegen stehe völlig auf dem Schlauch.
Wie kann ich ihn noch unterstützen?
Welche Hilfe von mir kann ihm jetzt nützen?

Reicht es wirklich nur für ihn da zu sein?
Er ist mein Bruder und er ist nur mein.
Er ist nur noch das Einzigste was ich auf der Welt habe.
Ich möchte weiterhin profitieren von seiner Gabe.

Im Bereich Gedichte zu schreiben, habe ich schon viel von ihm gelernt.
Unsinnige Sachen habe ich mittlerweile aus der Gedichte Oase entfernt.
Er hat mir immer noch vieles zu geben,
deswegen hoffe ich, er bleibt noch lange am Leben.

Mal kein Gedicht,
nur eine Geschicht'.
Von einem jungen Mann,
der mit 41 in eine Familie kam.
Heute, mit 65 ist er nicht mehr oben drauf und der Außenstehende,
das nahmen sie gerne in Kauf.
Hat sich für sie totgemacht,
geschrieben, getextet und gedacht.
Hielt ihnen den Rücken frei,
hatten Zeit für Party und Geschrei.
Wie es ihm erging,
war ihnen egal, und wenn er niederging.
Hatten sich nie für ihn interessiert,
ohne Liebe und ein Wort einfach abserviert.
Liefen lieber anderen hinterher,
sie gaben ihnen mehr.
So ging es jahrein, jahraus,
sie aber lebten in Saus und Braus.
Fiel er in ein tiefes Loch,
ach was, das schaffst du doch.
Innerlich war dem nicht so,
äußerlich gab er sich froh.
Jetzt ist er fort,
an einem schöneren Ort.
Wollte nicht, dass sie am Grabe stehen,
nicht ihre falschen Tränen sehen.
Wo wart ihr, als ich noch lebte,
mein Können und Leben euch zustrebte.
Traurig nur, dass es Wahrheit ist,
kein Gedicht, keine Geschicht'.