Vor Bildern stehst du und preist
- sie sagen dir, was du glaubst, was du bist.
Du folgst ihnen blind und weißt,
dass du dich damit selbst vergisst.
Du denkst, du hast nichts zu verlieren,
siehst Farbe auf den Papier.
Du lässt andere deine Welt regieren,
denn das Wort deiner "Ketten" befiehlt es dir.
Vor Bildern erstarrt, unmündig eigene zu malen,
der nicht denkt und nichts besitzt
und dennoch bereit ist jeden Preis zu zahlen,
der Kette, die in das Fleische sich ritzt.
Sagt mir Mädchen, sagt mir Jungen -
was seht ihr da an der Wand,
welch sonderbares Lied hat man euch vorgesungen,
welch Saat gepflanzt wohl in den Verstand?
Vor bilder(n) - so nah ihr Ihnen,
doch nimmer werdet Sie erreichen,
nur schuften werdet und dienen,
sterben, bevor sich Zweifel in das Herze schleichen...
So wahr- Vor bilder(n) seid ihr gleich schlecht, gleich gut.
Und niemals du und nimmer hier,
doch hinter diesem Versteck, dieser ganzen Wut,
seid ihr dennoch ihr.
Drum sei stolz und zeige es mir
ein ganz natürliches Kunstwerk von dir...
N.Fender