Gedichte zur Beziehung - Seite 69

Das Werden ist ein Menschenwerk

Sieh die kleinen Händchen da,
Wo im Mutterleib ein Wesen,
Dem die Eltern sind so nah,
Um ihr Glück dort abzulesen.

Wieviel Hoffnung steckt im Kind,
Später, wenn die Augen schauen,
Wo Mutter und Vater sind –
Denn so wächst ihm sein Vertrauen.

Und mit jedem neuen Jahr
Erweitert sich der Horizont,
Sieht ins Dasein wunderbar,
Sonne auch, Sterne, den Mond.

Wo begleitet das Befinden
Sind's die Augen, die festsaugen,
Was man weltwärts kann ergründen
Und wozu auch Hände taugen.

Augen forschen und betrachten,
Was man ihnen gibt, zumutet,
Wenn die Eltern klug beachten,
Dass sich die Entwicklung sputet.

Glück dem Kind, das Forderung kennt,
Förderung dann auch erfährt,
Weil man ihm früh Worte nennt,
Ihm damit Interessen lehrt.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Die Zusage

An einem schönen Sommertag
Rief er mich an und sagte leise:
„Von meiner Frau werd' ich mich trennen,
Es geht einfach nicht mehr mit ihr!“

Die Stimme schien mir sehr belegt,
Verzweifelt – und doch auch befreit.
Damit hatte ich nicht gerechnet,
Denn Liebe schien da zu bestehen.

Am Telefon blieb sie verlängert –
Die Pause nach der kurzen Beichte.
Er wartete auf meine Antwort –
Und ich war doch nur überwältigt!

Hab' ich mir immer schon gewünscht
Die Harmonie bei den Verwandten,
Von uns begleitend mitgetragen
Und ohne endende Liebtage.

So musste ich mich mühsam fangen,
Den Tag annehmen, wie er war
Und endlich meine Antwort geben:
„Wir werden immer nah Euch bleiben!“


©Hans Hartmut Karg
2019

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