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Gedichte Über Augen - Seite 28


Ich sehe das Feuer

Weit reicht der Pfad, der vor uns liegt
Nur weiter ist der, den wir beschritten haben
Wenn ich sehe wie jeder sich ans Feuer schmiegt
Erweckt es in mir zweifelgefüllte Fragen

Erreichen wir am Ende unser Ziel
Oder wird es uns doch zu viel
Ich schaue hoch in die kalte dunkle Nacht

Ich bete zu den Ahnen: Steht uns bei
Bis unsere Reise geht vorbei
Und verleiht uns bis dahin eure Macht

Es sind schon viele bisher gefallen
Und schreiten nun in den Totenhallen
Auf euch mein Glas voll Wein
Möge es nicht mein Letztes sein

Ich schaue hinab auf meine Mannen
Die umringen die warmen Flammen
Es erweckt in mir den Mut
Sehe ich ja noch eure Glut

Ich sehe noch Feuer
In ihren Augen
Ich sehe das Feuer
es ist nur ein Glühn
Ich sehe das Feuer
Was soll ich nur tun
Ich sehe das Feuer
Es soll wieder sprühn
Wir wussten ja, es würde nicht leicht

Ich hoffe, dass das Feuer nicht erlischt
Bis zum Ende unserer Reise
Wenn der Tod weitere von uns erwischt
Und sie dienen den Würmern als Speise

Für diese Toten müssen wir weitergehen
Sonst würde Sinnlosigkeit auf ihren Gräbern stehen
Verbeißen wir alle Schmerzen und Wehen
Ich kann das Feuer in euren Augen sehen

Ich sehe noch Feuer
In euren Augen
Ich sehe das Feuer
Das alles verbrennt
Ich sehe das Feuer
In jedem lodern
Ich sehe das Feuer
Das kein Hindernis kennt
Bis es sein Ziel endgültig erreicht

Ich weiß, der Weg war schwer
Und die Erlösung scheint so weit
Doch ich sehe in euch mehr
Zeigt allen, aus was ihr seid
Lasst diese Nacht erstrahlen
Und die Finsternis vertreiben
Lasst ein Inferno hoch fahren
Und in den Himmel schreiben

Wir sind das Feuer
Das niemals erlischt
Ich sehe das Feuer
In jeden einzelnen Mann
Wir sind das Feuer
Das man nicht aufhält
Wie das Inferno
Schreiten wir stehts voran
Das vor nichts und niemand zurückweicht
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Maskenball

Das ganze Leben ist ein Theaterspiel, ein nie endender Maskenball
Ständig setzen wir diverse Masken auf
Sie nur nicht vergessen, uns ja nicht im dresscode vermessen, wir achten penibel darauf

Wir sind die besten Schauspieler
So viele Rollen beherrschen wir schon, kriegen wir anerzogen, passen uns an, lernen neue immer wieder

Je nach Person haben wir eine andere Maskerade
Manchen gegenüber wollen wir um jeden Preis aufrecht erhalten die perfekte Fassade
Und bei anderen wollen wir uns mit der Maske nur ein wenig schmücken
Vielleicht eine Person ein bisschen entzücken
oder auch aus Liebe den anderen vor unseren echten Gefühlen schützen

Doch was braucht es, dass wir unsere Maske wirklich absetzen können?
Unser wahres Ich genau in dem Moment zeigen und uns eine Pause vom ständigen Schauspiel gönnen
Im Einzelnen braucht es vielleicht nur die richtige Person
Eine, der wir wirklich voll vertrauen, bei der wir wissen, für kein Gefühl ernten wir Spott oder Hohn

Aber gesamtgesellschaftlich, da bräuchte es eine andere Welt.
Eine die Schwächen akzeptiert, toleriert, als Mensch sein ansieht.
Nicht an diesem irrealen Glauben dieses stupiden Perfektionismus festhält!

Diese jetzige Welt, in der jeder Fehler Schwäche bedeutet.
Wie kommt’s, dass da nicht längst die Alarmglocke läutet?

Denn diese Perfektion, sie treibt manche in kompletter Verzweiflung, ja sogar Krankheit.
Eine Kehrtwende, die wäre jetzt wohl notwendig und gescheit!

Aber bis dahin ist das wohl der ewige, unausweichliche Kreislauf
Jeder möchte mitrennen beim Maskenball, also dann,
Ich setze meine Maske wieder auf!
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