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Gedichte über Angst - Seite 213


kleiner, roter Wirbelwind

Der Verstand vernebelt,
beflügelt die Finger die bald sind geknebelt.
Eine Nachricht die ging so leicht von der Hand,
ein Fingerdruck und sie schon in der Sphäre verschwand.

Ein Einfaches Hallo, was ist da schon dabei,
eher ein Türöffner der bringt Unglück herbei.
Kurze Texte waren die Folge,
aus einem einfachen Hallo wurde digitales Gefolge.

Wörter, Sätze, rauschten hin und her,
ein tosendes binäres Meer.
Emojis wurden daruntergemischt,
jeder einzelne erfrischend wie Gischt.

Endlich, nach mittelkurzer Zeit,
wann magst du dich treffen, ich wär bereit.
Ohne zu zögern die prompte Antwort,
wart kurz ich schick dir meinen Standort.

Der Puls steigt, die Hände nass,
ich will dir imponieren auf das ist verlass.
Unsichere Sätze stolpern heraus,
ein erstes Lächeln beendet den Oberflächlichkeitsgraus.

Der Beginn einer spannenden Periode,
fast schon Gefühle trällern eine Ode.
Der erste Kuss wie solls anders sein,
leicht beschwipst, doch zarte Lippen legten sich auf die mein.

Treffen um Treffen, Schritt für Schritt,
für uns beide ein spannender Abschnitt.
Jeder Akt ein Sinnbild der Lust,
unsere Körper haben es schon eher gewusst.

Vertrautheit nahm überhand,
die gegolten als verschwand,
in meinem Bauch ein rumgewühle,
seit langem wieder Gefühle.

Die scheinbar rosa Blase,
überdauchte auch die Abstinenzphase,
4 Wochen zogen vorbei,
auf einmal waren wir wieder zwei.



Ein tobendes Herz in der Brust,
groß war die Wiedersehenslust,
Die Ecke erglüht in feuerrot,
du kommst um die Ecke, ein Aufgebot.

Unischeres Umarmen,
ließ langsam erahnen,
du bist anders zu mir,
ohne Grund, auf einmal, ein schleichendes Gefühl, dass ich dich verlier.

Das Lächeln aufgesetzt wie erfroren,
ein flaues Gefühl wird geboren.
Ein letztes Umarmen der Lippen,
ein letztes Mal dich an mich drücken.

Kein Kontakt, kein weiteres schreiben,
lose Erinnerungen die verbleiben.
Ein Schmerz pocht ungewohnt dahin,
ein Gefühlschaos und ich mittendrinn.

Alles aus und vorbei,
beide sind wir voneinander frei.
Doch den Grund hast du mir verwehrt,
eine Sache, die dich nicht ehrt.

Der Schmerz klopft nur mehr selten an,
ganz leicht aber doch da und wann.
Nun, verlassen wie ein Waisenkind,
alles Gute, kleiner roter Wirbelwind.
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Das Mädchen im dunklen Keller

Sie sitzt in einem dunklen Keller
Ihr Herz schlägt immer schneller
Die Mutter hat sie eingesperrt dort
Das Mächen will hier nur noch fort
Doch die Tür ist fest verschlossen
Aus Angst sind Tränen geflossen
Die Angst wird immer schlimmer
Das Mädchen hat keinen Schimmer
Ob sie den Keller je verlassen kann
In ihrer Not fängt sie zu schreien an
Sie schreit und schreit und schreit
Warum ist denn niemand dafür bereit
Sie aus diesem Alptraum zu befreien
Sie will leben und kann nur noch schreien
Das ist ihre letzte und einzige Macht
Was hat die Mutter nur mit ihr gemacht
Sie müsste ihre Mutter dafür hassen
Doch aus Liebe zu ihr wird sie es lassen
Um ihren Hass auf sie nicht zu spüren
Kann sie nur noch ihr Herz zuschnüren
So bleibt ein Gefühl der Wut draußen vor
Und nichts ist in ihr wie einst noch zuvor
Letztendlich hörte der Vater sie schreien
Er kam, um sie dann endlich zu befreien
Deshalb liebte sie von nun an ihren Retter
Und wurde zur Mutter nur immer netter
Die Wut auf sie, hat sie sich verkniffen
Das hat sie nun nach langer Zeit begriffen
Und auch, dass verschlossen ist ihr Herz
Zu groß war einfach der gefühlte Schmerz
Doch um nun endlich für immer zu heilen
Muss man beenden im Keller zu verweilen
Keine Lösung ist, anzumachen das Licht
Das wird ihr auf Dauer leider helfen nicht
Das Mädchen darf nochmal in den Keller
Und spüren, wie ihr Herz schlägt schneller
Auch die Wut auf die Mutter ist voll o.k.
Und muss ihr verursachen kein Herzweh
Es ist nunmal im Keller so geschehen
Aber die Angst von damals darf nun gehen
Sie braucht sich nicht mehr zu zeigen
Das Mädchen wird sich der Liebe zuneigen
Und wieder öffnen ihr verschlossen Herz
Aus dem abfließt der verdrängte Schmerz
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