Gedichte über Alltägliches - Seite 350

Schlaf sollte erholen.
Man sollte sich können schonen.
Neue Kraft erlangen,

Den ruhigen Part anfangen.
Sei dies jedoch nicht zu schaffen,
Wenn Sorgen sich aufraffen.

Angst vorm schlafen,
Wird manch einer bestrafen -
Kaum Kraft bekommen,

Stunden werden sein zerronnen.
Viel gefordert heutzutage wird,
Sei bloß nicht in Panik verirrt -

Wenn's mal nicht so will.
Was zu viel ist ist zu viel.
Was damit man will sagen,

Wird nun geklärt durch fragen:
Wie soll dieser Druck weitergehen?
Wird dies schon übersehen?

Gesundheit geopfert für Geld.
Doch dieses Geld -
Wir später für Gesundheit ausgeben.

So ist doch das Leben:
Wird das geopfert um,
Später zurück zu wollen mit Reichtum.

Wie paradox dies doch sein mag -
Ist's unser Leben Tag für Tag.
Von uns geschaffen,

Um uns selbst fertig zu machen.
So dumm dies Werk für die Gesellschaft,
Doch ist's genau von dieser erschafft.

Manchmal

Manchmal, wenn ich traurig bin
Mein Herz ist zugeschnürt
Dann schau ich zu den andern hin
Versuche, sie zu spürn.

Ich spüre Schmerz, ich spüre Pein
Ich spür ein Herz, möchte schrein
Ich spür Hilflosigkeit und Kraft
Den Druck, dass man es nicht schafft

Ich spüre Armut und auch Angst
Den Schrecken der die Kehle drückt
Ein Kind, das um die Mutter bangt
Die Blume die zu früh gepflückt

Manchmal, wenn ich traurig bin
dann fass ich neuen Mut
schau einfach zu den Andern hin
und denk, mir geht’s doch gut

Imi Inge Millich
19.12.13