In letzter Zeit lieg ich des Nachts oft wach,
dann fühl ich mich verlassen und auch schwach,
zwar fürchte ich mich nicht vor euch, Gespenster,
doch als ein Vogel sang vor meinem Fenster -
so rabenschwarz wie Pech war sein Gefieder -
erschreckten mich die Todesklagelieder,
in dunklem Moll erklangen seine Weisen,
von alter Zeit erzählten sie, vom Reisen,
vergangnen Lieben und von wildem Schmerz,
sie schnitten Schrunden mir in’s bange Herz,
und während dieser Vogel traurig sang,
sah ich ein Licht, das aus dem Himmel sprang,
es tauchte alle Dunkelheit in Gold,
erhellte mein Gemüt, ganz ungewollt,
siehst du es nicht, mein alter Kopf trägt Schnee,
weil ich beim Träumen nur dich lächeln seh …
© M.M.