Gedichte über den Abschied - Seite 247

Ich sehe dich langehen
Ich sitze am Pier
Du bleibst stehen
Setzt dich zu mir

Ich nehm deine Hand
Ich dreh mich zu dir
Du schaust zum Rand
Dann schaust du zu mir

Du fängst an zu reden
Du redest mit mir
Ich von Problemen
Und du über hier

Du gibst mir die Antwort
Du umarmst mich bis vier
Ich liebe diesen Ort
Ich lieb es mit dir

Du richtest dich auf
Stehst auf vom Pier
Ich halte dich fest
Geh nicht von mir

Zuletzt bitt ich dich
In Sprach, nicht Papier
Wenn du dann gehst
Geh bitte mit mir

Irgendwann bin ich an einem Punkt wo ich begreife, das ich nicht mehr zu kämpfen brauche, weil es mich nicht weiter bringt.
Ich begreife das ich nichts mehr tun kann.....muss.
Ich kann nichts erzwingen....wenn ich das begreife, fällt erst alles in sich zusammen und dann ist Stille...

und dann....wird plötzlich alles Leicht und Leer in mir.

Ich fange an loszulassen, woran ich mich geklammert habe, an Hoffnungen, Menschen oder Dinge aus meiner Vergangenheit die ich so nicht akzeptieren wollte....konnte.

Ich begreife das ich all das nicht mehr ändern kann, egal wie sehr ich daran glaube, egal wie sehr ich es mir wünsche. Egal wie sehr ich dagegen kämpfe.

Egal wie weh es tut.

Was geschehen soll, das geschieht.

Was gehen will, das geht.

Was bei mir sein will, das bleibt oder kommt aus freiem Willen zu mir zurück.

Irgendwann sind die Schmerzen und die Angst loszulassen vorbei.
Dann befrei ich mich allmählich auch von Ängsten, Schuldgefühlen und Zwängen. Von alldem was MICH festhält.

Und ich gehe meinen Weg... pack meinen Koffer mit dem was übrig bleibt.
Ein Koffer voller Erfahrungen, Erkenntnisse und Erinnerungen.

Mein Weg liegt vor mir,
ich sehe ihn noch nicht, aber ich fühle, es ist soweit,

ich beginne wieder ...mit dem ersten Schritt!

Da sitzen sie und schauen

Da sitzen sie und schauen
Und warten auf ihr Käffchen,
Der Morgen ist noch jung.
„Verbrenn' Dir nicht die Zung',
Hüpf' nicht herum wie ein Äffchen,
Diese Schau wäre keinem zu klauen!“

Da sitzen sie alle in Reih' und Glied,
Das Reden am Morgen bleibt selten,
Denn sehr müde im Alter leben sie.
Manchem schmerzen Kopf und Knie.
Schmerzen lässt man aber nicht gelten,
Noch lange nimmt man nicht Abschied.

Da sitzen sie alle und schauen,
Sind nicht mehr so für Begehung,
Der Tag neigt sich nicht zum Ende.
Dennoch gilt: Falte Deine Hände,
Vielleicht kommt die Auferstehung,
Um den Himmel später zu schauen.


©Hans Hartmut Karg
2024

*