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49 | Der Frauenversteher | 03.09.17 | ||
Vorschautext: Wie Frauen heute wirklich ticken, erfährt der Mann nicht nur beim ….. Befindet sich doch heutzutage die Frau an sich in bester Lage: Frei darf gestalten sie ihr Leben, kann Unsinn oder Sinn ihm geben, darf lernen, lieben und laut lachen und sogar Karriere machen. Auch Frauen, die von großer Zartheit, vermeiden heute selten Arbeit, erklimmen jede steile Leiter ... |
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48 | Das Wochenende | 15.07.17 | ||
Vorschautext: So neigt sich nun das Wochenende dir zu, was ganz in deinem Sinn. Im Schoße ruhen deine Hände – weißt auch nicht recht, wo damit hin. Gekauft sind alle guten Sachen, gottlob hat man dich nicht beklaut. Jetzt fehlt nur noch ein Film zum Lachen oder ein Film, der leicht versaut. Die Kinder toben laut im Garten, die Sonne hat sie ’rausgelockt. ... |
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47 | Die „Privaten“ und die Primaten (Ein Distichon gegen die Unkultur der Medien) | 10.06.17 | ||
Vorschautext: Die Körper bemalt, die Muskeln gestählt, die Köpfe recht hohl, aus Mündern Gekeife – wenn Zuschauer derart vom Fernseh’n gequält, dann nennt sich das „Soap“ oder „Seife“. Worin liegt der Sinn, daß in Köln und Berlin vor Kameras in einer Wohnung gar Doofe gen Doofe zu Felde zieh’n und streiten gegen Entlohnung? Gibt es tatsächlich da draußen im Land nur Menschen mit Hang zum Gebell? ... |
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46 | Kunst muß können | 02.06.17 | ||
Vorschautext: Ich ruf’s aus mit tiefem Grollen: Kunst muß können, nicht nur wollen! Wär’ allein der Wille Kunst, hieße sie stattdessen „Wunst“. Ja, ich weiß, der Gag ist alt, stimmt jedoch im Wortgehalt. „Jeder Mensch ist auch ein Künstler“, sagte Beuys und meinte „Wünstler“. Deshalb kritzelt jeder Wicht, malt, als litte er an Gicht, bildhauert und knetet, ... |
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45 | Bei Markus Lanz darf jeder sitzen | 25.05.17 | ||
Vorschautext: Bei Markus Lanz darf jeder sitzen, denn dort braucht niemand arg zu schwitzen. Für lauen Talk ganz ohne Spitzen nebst dargereichten flachen Witzen kriecht Hinz und Kunz aus dunklen Ritzen, denn Grips muß niemand hier besitzen. Danach gibt's Wein und frische Pizzen. Ein Talkgast greift an fremde Zitzen. Worauf die Fotografen blitzen, bevor alle nach Hause flitzen. © Micha Schneider |
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44 | Mein Freund, der Flaum | 16.05.17 | ||
Vorschautext: Bin gerade sechzehn Jahre, nicht sehr groß, hab’ rote Haare. Und am Kinn – man glaubt es kaum – wächst seit März ein roter Flaum. Jeden Tag wächst etwas mehr, doch bedauere ich sehr, daß mein Bärtchen sprießt nur rötlich – roter Flaum, das ist doch tödlich! Eigentlich ist Flaum sehr schön! Und ein Junge von sechzehn ... |
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43 | Floskeln und Phrasen | 12.05.17 | ||
Vorschautext: Viele Floskeln oder Phrasen sind nur Dünger für den Rasen. Jede Kuh, die davon frißt, hinterläßt den selben Mist! © Micha Schneider |
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42 | Ein X für ein U | 12.05.17 | ||
Vorschautext: Mir wollte doch– Ihr werdet lachen – jemand ein X für’n U vormachen. Ich erwiderte ihm: „Daraus wird nix! Gib mir ein U, kein doofes X!“ Weil ich entlarvte seine Masche, er sofort kramte in der Tasche und zeigte mir in aller Ruh’ ein wohlgeformtes rundes U. Ich untersuchte den Vokal: Er war gebogen wie ein Aal, ... |
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41 | Sah gestern einen Satelliten | 12.05.17 | ||
Vorschautext: Sah gestern einen Satelliten, der flog recht hoch und filmte Titten. Er kam dann auch zu meinem Haus, ich stieg grad aus dem Auto aus. Weil er da flog, tat ich ihm winken, so fing er an, erfreut zu blinken. Er blinkte lange vor sich hin und wollte wissen, wer ich bin. Ich rief ihm zu: „Ich bin’s, der Micha.“ Er fragte mich: „Bist Du da sicha?“ ... |
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40 | Welche Sprache? | 10.05.17 | ||
Vorschautext: Welche Sprache sprechen Schweden, wenn sie mit den Dänen reden? Ist es Schwenisch, ist es Denisch, ist es Schwädisch oder Dädisch? Oder kommt es gar gelegen, wenn man spricht wie in Norwegen? © Micha Schneider |
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39 | Wermut für mehr Mut | 04.05.17 | ||
Vorschautext: Es diente einst beim Militär, besser bekannt als „Bundeswehr“, ein junger, bläßlicher Rekrut, dem leider fehlte es an Mut. Wer aber mutlos ist beim Heer, taugt nicht zum Dienst am Schießgewehr. Mit Wehmut dachte der Rekrut, daß für das Heer nur Mut sei gut. Es braucht nämlich die Bundeswehr Rekruten-Mut am Schießgewehr! ... |
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38 | Auf dem Flohmarkt | 01.05.17 | ||
Vorschautext: Ich war heut’ auf dem Flohmarkt, wo jeder gern en gros parkt, was er als „alt“ verflucht, jedoch ein anderer sucht. Doch heute dieser Flohmarkt war eher ein „Popo“-Markt. Ich sage es jetzt barsch: Der Markt war für den Arsch! Denn statt antiker Wunder fand ich nur morschen Plunder, ... |
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37 | Apps | 30.04.17 | ||
Vorschautext: Früher hießen sie „Applikationen“, als „Programme“ auch bekannt, heut’ als Abbreviationen sie zu „Apps“ man umbenannt. Apps gibt’s heute für fast alles, für das Foto und das Fon. Und im Falle eines Falles: Apps zum Kochen gibt’s auch schon. Arbeit ist oft sehr langweilig, tritt sie auf im Übermaß. ... |
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36 | Lob der Lyrik | 30.04.17 | ||
Vorschautext: Der Erde Sprachen sind Legion. Wer könnte alle sprechen schon? Da gibt es Englisch und Chinesisch, Urdu, Hindi und Burmesisch, Navajo, Deutsch und auch Zulu – kein Rind versteht die andere Kuh. Der eingestürzte Turm zu Babel bewirkte, daß ein jeder Schnabel, nachdem das Monument zerbrach, sofort mit fremder Zunge sprach: Man sagt, der Turmzerstörer namens „Gott“ ... |
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35 | Die Marion | 30.04.17 | ||
Vorschautext: Die Marion lebt in der Wüste, in Salt Lake City, fern der Küste. Sie ist ein rattenscharfes Weib mit einem wundervollen Leib. Die Marion macht Männer irre, vor lauter Lust sie werden kirre. Sie wollen alle nur das Eine – was sind die Männer doch für Schweine! Jedoch sind Schweine selten schuldig, wenn sie vor Lust gar ungeduldig ... |
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34 | Familien-„Bande“ | 30.04.17 | ||
Vorschautext: Falls du noch Familie hast, kann dies Glück sein oder Last. Denn oft sitzen deine Feinde just in deiner Blutsgemeinde. Anstatt deine Last zu dämpfen, Seit’ an Seit’ mit dir zu kämpfen, anstatt Kraft und Trost zu geben, lähmen sie dein ganzes Leben. Weil sie piesacken und poltern, dich nur reizen oder foltern, und dies ohne alle Gnaden, ... |
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33 | Der Mann aus Nazareth | 30.04.17 | ||
Vorschautext: Selbst jener Mann aus Nazareth benötigte zum Schlaf ein Bett. Mußt' nachts er 'was verrichten, so schlich er unter Fichten. Schob kurz sein Nachthemd auf die Seite, was neugierige Damen freute. Doch ging der Mann aus Nazareth danach allein zurück ins Bett. Die Damenwelt war sehr bekümmert, weil ein Bett stets auch gezimmert ... |
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32 | An Ostern einen Western! | 30.04.17 | ||
Vorschautext: Aus allen Ritzen und auch Rohren, aus Mündern, Augen und den Poren, aus allen Öfen und aus Toastern die Botschaft kündet: Es ist Ostern! Schon läuft im Fernsehen „Ben Hur“, auch „Das Gewand“ mit Vic Mature. Und Werbung wird nur dann gesendet, wenn sich der Film zur Spannung wendet. Wenn eine Szene rührt zu Tränen, folgt Werbung für ein Bett der Dänen. ... |
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31 | Der kleine Fußfetischist | 30.04.17 | ||
Vorschautext: Hast du Fußpilz am Gebeiß, bist du wohl auf Füße heiß! Fußabdrücke auf dem Mund tun den Fetischisten kund! Zehennägel in den Zähnen soll man besser nicht erwähnen! Leute, die nur Füße küssen, ahnen nicht, was sie vermissen. Kaum ein Fetisch so abstrus wie der Hang zum fremden Fuß! Wer allein auf Füße schwört, ... |
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30 | Wallenstein und die Jugend | 30.04.17 | ||
Vorschautext: Auch in Schillers „Wallenstein“ spricht man von der Tugend. Diese, klagt der Feldherr laut, mangele der Jugend. Oftmals scharf wie Messers Schneide, so der General fährt fort, sei sie schnell und leichten Fußes mit der Tat und mit dem Wort. Nehme Maß nur an den Dingen, die von ganz allein sich richten. Und das heißt, sie denke niemals bis in allertiefste Schichten. Seit den Zeiten Wallensteins läßt sich Folgendes beäugen: Jugend ist mit Klug- und Weisheit nur recht schwer zu überzeugen! Guter Rat ist immer teuer, wenn die Jugend ihn mißachtet. Weil sie glaubt, daß jeder Ratschlag nur nach ihrer Freiheit trachtet. Eltern, die sich Sorgen machen, sind aus deren Sicht nur „kleinlich“. ... |
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