Titel | ||||
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52 | November - Ultimo | |||
Vorschautext: Eine blassblaue Farbe hat heute der Himmel. Die filigranen Kronen der großen Buchen zeigen als zartgraues Spitzengewirr hinauf in den Äther, als wollten sie oben etwas suchen. Die große Wiese mit Raureif bestickt. Hahn auf dem Kirchturm ... |
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51 | Die Zeit, die Zeit - die strenge Zeit | |||
Vorschautext: Bei Tageslicht schreibt sie das Leben - dir ins Gesicht, wird jahrelang hineingewebt - und sagt dir, wie du hast gelebt. Das Ührchen zählt dir nur die Stunden, die du musst Tag und Nacht umrunden. |
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50 | Es leuchtet der Herbst | |||
Vorschautext: Es leuchtet der Herbst – er lädt uns ein in die Wälder, die farbenreich glühen. Zeigt seine Kunst Berg auf, Tal ab, lässt seine Zauberkunst sprühen. Da, am Strauche, wie glitzert vom Tau das Gespinst einer Spinne, die emsig sich regte. Der Sommer verschwand - still und müde dahin - ... |
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49 | Der schwierige Augenblick | |||
Vorschautext: Der Augenblick zieht mit Geschick (er hält sich nur Sekunden) den Geistesblitz aus seinem Sitz, und schon … ist er verschwunden. Doch hinter deiner Stirne Schranke - kommt in Bewegung ein Gedanke … dich unbekannte Wege führt und neuen Geistesblitz gebiert. Und Der – beginnt dich stark zu blenden und überspringt sofort Bedenken - ... |
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48 | Alt und Jung | |||
Vorschautext: Ein Baum - knorrig, alt, gibt starken Halt einem Rosengewinde, welches sich zärtlich schlingt um den Stamm des Alten, schmückt seine Risse, deckt seine Falten. Uralter Baum - nun im rosigen Licht - ... |
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47 | Die kleine Schlüsselblume | |||
Vorschautext: O Blümlein, schließ den Himmel auf, damit er – Düfte, lau und lind mit Frühlingswinden schnellen Lauf - er alles küsst, was er da find‘t. Im zarten Blau die Wolke schwimmt, und Knospen gucken scheu hervor. - Ein Vöglein hat schon angestimmt den ersten Frühlingsstimmen Chor. ... |
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46 | Das Reimchen | |||
Vorschautext: Das Reimen ist eine Krank- heit, doch zu heilen - Gott sei Dank. Schiebt der Verstand den Riegel vor - kann kein Reimchen mehr hervor. Sei’s denn, das Reimchen wär von Nutzen, kein Wortgeplänkel, Versestutzen, und sagt‘ etwas, das dich erhebt, dich mit Impulsen neu belebt … gibt außerdem noch Denkanstöße … gewänn das Reimchen ... |
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45 | Ein Baum | |||
Vorschautext: Ein Baum Wie ein stummer Schrei im Nebel - streckt er seinen verstümmelten Ast über das trübe Wasser. Wie eine einzige Klage im düster verschwommenen Licht - am versumpften Ufersaum – steht er da, der nackte Baum. – Wie viele Wochen, Tage, ... |
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44 | Der Tränenbaum | |||
Vorschautext: Die Buche in meinem Garten - weint tausende blitzende Tropfen … Sie hängen und drängen, laufen eilig, vom lauen Hauch getrieben - von der Starre des Winters erlöst - hinab an Ästen und Zweigen. Perlen … in schimmerndem Reigen. Am Stamme unten, erdverbunden, gesammelte Tränen die Erde erweichen. Tränken das Gras, das starre, geben Hoffnung zu keimen und sprießen ... |
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43 | Der Mai ist da, der kühle! | |||
Vorschautext: Der Mai ist da – jedoch recht kühl, und das erhabene Gefühl schnurrt ein, weil gar kein Sonnenstrahl, wo man doch gern im Wiesental so unter Käfern, Bienen, Hummeln sich wollte tummeln. Der Mai ist da – im schönsten Wiesengrunde nur kühle graue Schatten da liegen auf den Matten und trippeln durch die Nässe Katz und Hunde. ... |
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42 | Wanderer auf dem Wege | |||
Vorschautext: Steinige Straßen, hohe Berge – grüne Täler, liebliche Höhen. Manche Berge - nicht zu ersteigen - nur aus der Ferne zu besehen. Alles, was ich so erschaute auf meinen Wegen - gerade und krumm, Blätterreigen – Lebenslaute, Heiterkeit und Schmerz, der stumm. ... |
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41 | Die Wacht (Tiefenort) | |||
Vorschautext: Gestreift von duftigen Gebüschen, umschweift von Vögleins Lustgezwitscher, so steigen wir auf ihre Raine. Am Laubwerk tupfen Sonnenstrahlen, die Rosskastanie zu bemalen, die grüßend rauscht vom Ehrenhaine. Getreidefelder auf und nieder - vom Wind bewegt wie leicht Gefieder … grün liegt das Tal in guter Stille. Im Takte schaukeln, schwanken Ähren, und Lerchentriller woll’n uns lehren, ... |
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40 | Der Flüsterich | |||
Vorschautext: Der Flüsterich – ein kleiner Wicht - macht kein Getöse, liebt das Gerücht. Wird niemals laut, ein leiser Spötter, vom großen Redner - der kleine Vetter. Flüstert diskret - in verdeckte Ohren - Texte mit Pünktchen … ehem, ehem … ... |
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39 | Über die Felder geht der Wind | |||
Vorschautext: Über die Felder geht der Wind - Wo geht er hin? Wo kommt er her? Über die Felder springt das Kind … spielt mit dem Wind, das Feld ist noch leer. Was er uns wohl bringt, der Wind? Was nimmt er mit fort? Alles, was klingt, Wort für Wort. ... |
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38 | Morgendämmerung am See | |||
Vorschautext: Ein kalter Morgen steigt - mit erstem Licht umflort und zarter Morgenröte. Der leere Baum noch schweigt, kein Laut, der sich dem jungen Morgen böte. Die Gräser, das Gesträuch - wie starr sie stehen. Im Wasser sich der Morgenhimmel spiegelt - ein leichtes Wehen. ... |
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37 | Wenn | |||
Vorschautext: Wenn alle Bäume schütteln tief erregt die Köpfe, und wenn der Wind jagt Regengüsse in die Blumentöpfe, und - wenn der Hund kriecht plötzlich unters Bett - und wenn der Nachbar mürrisch ist, und grüßt nicht nett? Wenn alle Autos ärgerlich durch Pfützen spritzen, und alle Kinder artig ... |
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36 | Avanti Avanti | |||
Vorschautext: Eins zwei drei im Sauseschritt - das Jahr - davon geflattert, schwingt vorbei im schnellen Ritt, keck sein Fähnlein flattert. Schon der erste Frühlingswind - Veilchen blicken, blaue, nicht so schnell, nicht so geschwind! Verweile! Dass ich’s schaue! - ... |
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35 | Herbst um mich herum | |||
Vorschautext: In den Bäumen saust der Wind, gold‘ne Blätter tanzen, fliegen. Sommerblüten alle sind, müd vom Blühen, abgestiegen. Ich lasse mich vom Herbst umschwärmen, seinen Blättermantel tragen - mit Gesäusel oder Lärmen mich von ihm nach Hause jagen. ... |
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34 | Sommerliches Fensterbild | |||
Vorschautext: Jakob Rabe mit Gehabe (nicht der Alte) nein, sein Knabe. Täglich fliegt er seine Kurven, und sinniert und probiert in dem Wasserloch zu surfen. Und die Meisen, alle Blau und die Blätter, alle Grün und die weißen – Wolken ziehn. Auf der Buche schlägt ... |
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33 | Hochfliegende Wünsche | |||
Vorschautext: Hochfliegende Gedanken, einst stiegen sie ohne Schranken in höchste Regionen. – Wo man stark im Wollen, gleich fliegenden Drachen vom Luftikus Wind geschaukelt von heißen Wünschen umgaukelt - blieben sie oben. Hin und her getrieben ... |
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