Gedichte über Zorn - Seite 11

Immer wenn wir zürnen

Immer wenn wir zürnen
sollten wir schon wissen:
Mit einem kleinen Lächeln
ließe sich der Tag küssen.

Der strenge Blick
mag manchmal nötig sein,
doch sollte der Sender stets wissen:
Vielleicht bleibt dieser Manier allein.

Freundlich sein mit Gestik und Mimik
gewinnt jeder ein Begegnungsspiel,
mit dem man von vornherein ja weiß:
Man gelangt damit ans große Ziel.

Denn die Macht der Liebe heißt Empathie,
Deshalb sollte man sein Zürnen überdenken:
Unser eigenes Lächeln bleibt Nähegenie,
Mit dem Anerkennung zu verschenken.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Der mutige Vogel
der am Morgen singt
scheisst am Abend
der Katze
in die Fratze

© jogdragoon

Hinweis:
Als ich heute Morgen meiner Liebsten das Lied ins Ohr trällerte:
"Tanze mit mir in den Morgen ..."
und sie zum kurzen Tänzchen in den Arm nahm, kam zurück:
"Den Vogel, der am Morgen singt, frisst am Abend die Katze"

Wissen Sie, was für ein tieferer Sinn dahinter steckt ?

Der Vogel ist ein Sinnbild der Freiheit.
Die Katze symbolisiert den Menschen,
der eine Abneigung gegen die Freiheit, gute Laune,
Freude und positive Ausstrahlung anderer aufweist.
Er "frisst" den Vogel, d.h. die Freiheit und generiert Angst und Schrecken!
Es wird ein Gedankensatz erzeugt, der Lebensfreude mit Tod in Verbindung bringt.
Es ist ein Ausdruck einer narzisstischer Tendenz!

Für den "singenden Vogel" ist sehr wichtig, dass negative Glaubenskonstrukte wie
"Den Vogel, der am Morgen singt, frisst am Abend die Katze"
aufgelöst werden.
Der Grund ist, dass durch derartige Programmierungen, dem Vogel das Singen vergeht.
Er soll sich in eine freudlose Welt integrieren und Schlimmeres.

Um Glaubenskonstrukte dieser Art aufzulösen, sind positive Gedankenkonstrukte sinnvoll, die die alten ersetzen.

Das ist der Sinn hinter diesem Gedicht!

Warten

„Wegen der Erkrankung von Personal
Können wir heute Ihre Untersuchung nicht durchführen.“
Da steht man dann erst mal
Wie angewurzelt – und kann sich vor Ärger kaum rühren.

Also – wieder warten, wie schon zweimal,
Denn niemanden interessiert offenbar mein Schmerz.
Wird das Leid mir voll zur Qual,
Bleibt mir nur ein suchender Blick himmelwärts.

War nicht der frühere Mensch ein Laufender –
Und die laufenden Geschäfte liefen einfach.
Der Wartende ist heute ein Schnaubender,
Sitzt, bis man's bringt unter Dach und Fach.

Denn ein Optimist, der ich doch bin,
Sehne ich mich nach helfenden Befunden.
Ohne Untersuchung haut das nicht hin:
Auch ein anderer Arzt war nicht gefunden.

Dennoch hat sich das Warten gelohnt:
Während sich Schmerz und Ängste mehrten
Und noch mehr Wut im Gemüte wohnt':
Da schwanden nach und nach die Beschwerden.

Als dann der Anruf mit neuem Termin kam,
Konnte ich deshalb deutlich erklären:
„Weil wieder schmerzfrei ich laufen kann,
Dürfen Sie diesen Termin weiter vergeben.“


©Hans Hartmut Karg
2024
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