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Gedichte über das Wissen - Seite 33


fließende zeit

wir sollen unser leben leben
denn die jahre fließen hin
in klarstes wasser uns begeben
wo des flusses blut ich bin

wenn zeit aus diamant besteht
so wertvoll glänzend sieht er aus
als berg in einem fluss er lebt
der strom von dort aus weit hinaus

mein fluss läuft hoch auf meinen berg
und fließt vom gipfel ab ins tal
mit zeit kreieren wir das werk
und schleift den diamanten kahl

aber altes gelb ist gold
ganz gereift und glänzend glatt
oben auf dem berg sie rollt
diamantenzeit glänzt matt

ein ausblick oben hoch hinaus
gefährlich weit lehnst du dich raus
vorsicht vor der glatten wand
geh nicht zu nah an berges rand

setz dich lieber in dein floß
mach die ketten der gedanken los
der fluss trägt dich dann schon voran
und wenn du frei bist, schwebst du dann

die schwerkraft der gedanken drückt
dich viel zu weit raus an den rand
nimm es leicht und sei verrückt
auf die veränderung gespannt

wir können nicht herunterfallen
wenn es schwerkraft gar nicht gibt
sondern uns die leichtigkeit
auf diamantenberge fliegt

genieß die fahrt und bremse nicht
auch wenn das ufer nicht in sicht
vertrau der fahrt und sieh dich um
denn irgendwann ist sie schnell rum

oh! einmal kurz nicht aufgepasst
hat der zeitwasserfall den fluss erfasst
ihn fängt das nichts
die flut verblasst

wo ist er hin? der fluss der zeit
an uns vorbei und schon ganz weit
weg von uns, wir spähen nach
doch der sichtkontakt zerbrach

der berg aus diamant wird knapp
langsam trägt die flut in ab
und unser fluss dann mündet schlapp
in meeren der erinnerung
der diamantenberg stürzt um

du denkst, deine erinnerung
ist nur ein boot aus altpapier
geschichten der erinnerung
geschrieben stehen, jetzt und hier
nichts mehr zu bedeuten haben

aber alte zeit ist gold
erinnerung ist diamant
unzerstörbar überrollt
wer weiß, wohin der fluss uns bringt
auf die nächste zeit gespannt

der diamantenberg bricht ein
und das große wird ganz klein
unzerstörbar er doch bleibt
sich einfach als geschliffen zeigt

unbedeutend in der flut
trägt die zeit es stets voran
und reißt des diamanten blut
in fließende unendlichkeit
wir fragen ihn: “fluss, wo geht´s lang?”
doch niemand weiß, allein die zeit -

30.01.2022
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Noch Fragen, bitte?

Der Mensch, sein Fragenbaum
Sein Wunsch, oft Überschaum
Das Sein ein ungeklärtes Muss
Ganz vorurteilsfrei der Schluss

Dass Fragen Licht ins Dunkel bringen
Uns helfen mit dem Geist zu ringen
Ja, Fragen unser Bewusstsein zwingen
Tief unter die Oberfläche vorzudringen

So wird der Mensch zumeist aus Fragen klug
Wenn sein Fragenbaum auch Früchte trug
Wenn die Gesinnung und der Sachverstand
Die rechte Antwort zur gestellten Frage fand

Es wird die Frage in der Gegenwart
Nachdem der Mensch bei ihr verharrt
Zum Problem aus der Vergangenheit
Das dann bei zukünftiger Gelegenheit

Sich auflöst oder in Vergessenheit gerät
Nach dessen Lösung man seit Zeiten späht
Gelöst dagegen wird erworb´nes Wissen
Des Nächtens denn dann zum Ruhekissen

Antworten werden formuliert und artikuliert
Gewissermaßen durchstudiert
Wie weit sie gültig, transponabel
Gewissermaßen akzeptabel

Ob Wissen Übersetzbar, ob es transzendent
Ob man dann wohl noch erkennt
Was Frage, Aussage, ja, was Schluss
Ob es gar der geliebten Muse Kuss ….





Alles in allem bleibt hier selbst die Frage
Wie es mir scheint ein Produkt der Sage
Ein Produkt aus allzu vielen Faktoren
Deren Lösungsmenge wohl verloren

Trotzdem und Überhaupt die These
Dass es gut, wenn man hier davon lese
Dass es Fragen gibt ist doch dem nur klar
Der ob seiner Antworten unsicher war …

Und das rhetorische ‚Bitte‘, ganz am Ende
Ersetzt schulmeisterlich den Druck der Hände
Teils Floskel, appelliert es an die Manieren
Erleichtert den Umgang, das Philosophieren …


© Auris cAeli
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Nur wahrhaftiger Glauben ist Wissen

Viele Glauben, dass ihr Glauben Wissen ist.
Wissen ist ein Glauben, von dem vermutet wird, dass er wahr ist.
Die Wahrheitsvermutung macht Glauben zu Wissen.
Wahrheitsvermutungen werden verinnerlicht durch Wahrnehmungsinterpretationen von bekannten Mustern.
Wahrheitsvermutungen werden verinnerlicht durch die Ergänzung zu bereits verinnerlichten Glaubenssätzen, die als wahr angenommen werden.
Wahrheitsvermutungen werden verinnerlicht durch präsentierte Glaubenssätze von Wesen, denen man glaubt, wahrhaftig zu sein.
Wahrheitsvermutungen werden verinnerlicht durch besondere Ereignisse und Erfahrungen.
Wahrheitsvermutungen werden verinnerlicht durch Wiederholungen von Glaubenssätzen.
Wer glaubt, dass er weiß, dass ein Wissenschaftler Wissen schafft, der glaubt auch zu wissen, dass er viel weiss.
Wer meint, dass er zum Glauben in die Kirche gehen muss, der glaubt auch, dass sein Wissen Weisheit ist.
Eine Illusion der Wahrheit ist die Wahrnehmung und Interpretation eines wahrnehmbaren Teils der Realität.
Glaubenssätze sind nur zum Teil wahr!
Wahre Glaubenssätze beziehen sich auf einen Kontext.
In einem anderen Kontext können sie unwahr sein.
Wissen, dass durch Beweise aus Vermutungen erzeugt wurde, ist kontextabhängiger, wahrhaftiger Glauben.
Wahrhaftiger Glauben ist Glauben, an dem Wahrheit haftet.
Kontextabhängiges Wissen beinhaltet häufig den Glauben, dass es auch in einem anderem Kontext gültig ist.
Ein Kontext ist die Zeit! .. Was wird aus Deinem angeblichen Wissen, wenn Zeit vergangen ist ?
Was wird aus einem Apfel und noch einem Apfel, wenn fünfzig Jahre vergangen sind ?
.. Ein Wald von Apfelbäumen ? .. Nichts ? .. 1 + 1 = 2 ?
Dein Weltbild ist eine Sammlung von Glaubenssätzen, von denen Du annimmst, dass sie wahr sind.
Wer weiß, dass er glaubt, der lebt die Wahrheit.
Wer glaubt, dass er weiß, der lebt die Illusion.
Wer hat einen Vorteil davon, dass Du meinst zu wissen, was Du glaubst ?
Sind es die, die ihre Vorgaben in Dir als Wissen verfestigt haben ?
Was können sie damit tun ?

Doch auch all das eben Gesagte ist nur ein Glauben ! .. Wie wahr ist er ?

*

Des Wissens Klarheit
ist eine weise Konfrontation
Wer weiß, dass er glaubt, der lebt die Wahrheit
Wer glaubt, dass er weiß, die Illusion

Von wem läßt Du Dich führen, verführen ?
Wem soll diese Ehre gebühren ?
Oder sind es Allüren
die falsche Glaubenssätze schüren ?

Schaue wohin Deine Aufmerksamkeit weist
und benenn’s
Dummheit ist zumeist
nicht das Fehlen von Intelligenz

Lasse Dich zur Weisheit lenken !

Mit Herz und Gefühl deinen Verstand gebrauch
denn Dummheit ist auch:
Eine Weigerung kritisch zu denken !

© jogdragoon
Bibat ex me qui potest
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