fließende zeit

Ein Gedicht von sirtaki
wir sollen unser leben leben
denn die jahre fließen hin
in klarstes wasser uns begeben
wo des flusses blut ich bin

wenn zeit aus diamant besteht
so wertvoll glänzend sieht er aus
als berg in einem fluss er lebt
der strom von dort aus weit hinaus

mein fluss läuft hoch auf meinen berg
und fließt vom gipfel ab ins tal
mit zeit kreieren wir das werk
und schleift den diamanten kahl

aber altes gelb ist gold
ganz gereift und glänzend glatt
oben auf dem berg sie rollt
diamantenzeit glänzt matt

ein ausblick oben hoch hinaus
gefährlich weit lehnst du dich raus
vorsicht vor der glatten wand
geh nicht zu nah an berges rand

setz dich lieber in dein floß
mach die ketten der gedanken los
der fluss trägt dich dann schon voran
und wenn du frei bist, schwebst du dann

die schwerkraft der gedanken drückt
dich viel zu weit raus an den rand
nimm es leicht und sei verrückt
auf die veränderung gespannt

wir können nicht herunterfallen
wenn es schwerkraft gar nicht gibt
sondern uns die leichtigkeit
auf diamantenberge fliegt

genieß die fahrt und bremse nicht
auch wenn das ufer nicht in sicht
vertrau der fahrt und sieh dich um
denn irgendwann ist sie schnell rum

oh! einmal kurz nicht aufgepasst
hat der zeitwasserfall den fluss erfasst
ihn fängt das nichts
die flut verblasst

wo ist er hin? der fluss der zeit
an uns vorbei und schon ganz weit
weg von uns, wir spähen nach
doch der sichtkontakt zerbrach

der berg aus diamant wird knapp
langsam trägt die flut in ab
und unser fluss dann mündet schlapp
in meeren der erinnerung
der diamantenberg stürzt um

du denkst, deine erinnerung
ist nur ein boot aus altpapier
geschichten der erinnerung
geschrieben stehen, jetzt und hier
nichts mehr zu bedeuten haben

aber alte zeit ist gold
erinnerung ist diamant
unzerstörbar überrollt
wer weiß, wohin der fluss uns bringt
auf die nächste zeit gespannt

der diamantenberg bricht ein
und das große wird ganz klein
unzerstörbar er doch bleibt
sich einfach als geschliffen zeigt

unbedeutend in der flut
trägt die zeit es stets voran
und reißt des diamanten blut
in fließende unendlichkeit
wir fragen ihn: “fluss, wo geht´s lang?”
doch niemand weiß, allein die zeit -

30.01.2022

Informationen zum Gedicht: fließende zeit

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13.01.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (sirtaki) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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