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Gedichte über das Wissen - Seite 21


Immer noch bei mir...

...du verfluchter Geist,
der mir Vernunft einzuflüstern versucht.
Das ist sie nicht, nein, niemals
kann das die Wahrheit sein, nach der ich suche.
Was verstehst du nur von meinen Streben?
Was verstehst du von diesen Biest,
das die Schönheit sucht?
Wirst du mir verraten, was hinter dem Horizont
auf mich wartet,
mir die Lösung sagen, damit ich sie nach da draußen tragen kann?
Doch für wen eigentlich?
Wenn Sie es denn wissen, wozu leben sie noch?
Es muss doch etwas geben, nach dem es zu suchen sich lohnt.
Wird die Welt denn davon besser, wenn wir wissen,
wer zum Beispiel da oben thront?
Füllt es leere Mägen, holt es die Toten wieder,
macht es Krankes wieder heil?
Macht es Schlechtes ungeschehen
und muss ich dich, Geist, dann nicht wiedersehen?
Nein, du bist immer noch bei mir.
Von ersten Tag, bis heute und von diesen Tag
bis ins Grab,
sprachst du mit leiser Stimme, dass es "die Antwort"
niemals gab:
Für mein Scheitern, mein kaltes Herz,
für die gebrochene Seele, für das Leben, den Tod
für nirgendwem und nirgendetwas, nein, für absolut nichts.
Denn es gibt nicht für jeden Topf einen Deckel,
es gibt nicht für allen sche*ß, einen Gott,
der das zu verantworten hätte,
kein Glashaus in dem ich sitze,
kein Wald in den ich hineinrufen kann,
kein früher Vogel, keine Eisbergspitze,
doch immer merke ich wieder dann:
Dass du noch immer bei mir bist,
weiter Schichten aus meiner Seele schälst,
dass du mich als einziger nicht vergisst
und mich mit unbequemer Wahrheit quälst.

N.Fender
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