Gedichte über das Wetter - Seite 85

Wir hatten keinen Frost,
wir hatten keinen Schnee,
wir brauchten keinen dicken Schal
und keinen heißen Tee.

Schade war's - kein Flöckchen tanzte,
kein Schneemann lachte - ach oh Schreck,
kaum war das Bäumchen überzuckert,
war auch schon alles wieder weg.

Die Vögel schön viel früher sangen
als im vergangenen Jahr,
der Frühling zeigte sich schon bald,
doch das war auch ganz wunderbar.

Schon wieder Regen, sagt man oft,
wenn man auf schönes Wetter hofft.
Doch kann nicht immer nur die Sonne schein',
es muß auch Regenwetter sein.

Für die Pflanzen ist das Wasser wichtig,
auch für die Tiere, das ist richtig.
In den Tropenzonen, das ist sichtbar,
ist der Regen unverzichtbar.

Aber hier bei uns im Land,
hat man den Klimawandel längst erkannt.
Die Regenschauer sind oft kräftig,
die Katastrophen dadurch heftig.

Den Betroffenen ist nicht zum Lachen,
man muß sich ernsthaft Sorgen machen.
Drum geht die Klimapolitik uns alle an,
wenn heute nichts passiert, wann dann ?

Seine Terrasse ist überdacht,
Gewitterregen ihm nichts ausmacht
so kann er draußen sitzen bleiben,
sich genüsslich die Zeit vertreiben
mit eins, zwei, drei Gläschen Frankenwein,
dabei bleibt er nicht lange allein
Nachbarinnen sich zugesellen
und ihm Leckerbissen hinstellen,
gegenseitig prosten sie sich zu
und schauen sich an in aller Ruh,
wie andere vorm Regen fliehen,
sich in die Häuser zurückziehen,
während er, von den Frauen umschwärmt,
sich an sie schmiegt, sich an ihnen wärmt.

Endlich mal nur leichter Regen
und die Hitze hält sich im Zaum.
Gewitter ist angesagt, was für ein Segen,
man macht alles auf, durchlüftet den Raum.

Man fühlt sich viel wohler, traut sich wieder raus,
eine kühle Brise zieht durch's Haus.
Das Herz fängt wieder an zu schlagen,
es wird alles zur Plage an tropischen Tagen.