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Gedichte zur Wahl - Seite 14


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Eine Weisheitsgeschichte: Das Symbol über dem Berg

Ich stand vor einer Wegkreuzung und sah den majestätisch aufragenden Berg vor mir.
Ich lächelte und betrat den Naturpfad zum Aufstieg.
Plötzlich stand ein kleines Mädchen in einem hübschen, violetten Kleid vor mir.
Es schaute mich mit großen Augen verwundert an und fragte:

„Entschuldigung, wenn ich Dich nun etwas necke,
Warum gehst Du diese Strecke ?“

„Ich habe mich dazu entschlossen,
viele Erfahrungen und Wünsche sind in diese Entscheidung eingeflossen“

„Aber die linke Abzweigung führt auf eine breite Strasse,
der Weg ist viel leichter abwärts zu gehen.
Es ist der Weg der großen Masse,
selbst von hier kannst Du sie dort bunt laufen sehen.
Oder die rechte Abzweigung, zwar gehen derzeit sehr wenige diesen Pfad,
doch befährt man leicht ihn, mit dem Rad“

„Und wird es auch keiner jeh verstehen,
Ich habe mich entschieden, den Weg der Mitte, den Berg hinauf, zu gehen !“

„Aber dort liegen viele Steine und der Weg auf den Berg wird immer steiler und ist sicher auch beschwerlich“

„Ich weiß, der Weg ist weder einfach und auch nicht herrlich“

„Willst Du Dich wirklich schinden und an die Last des Aufstiegs binden ?“

„Ich habe mir einen Rucksack gepackt und was ich nicht mithabe, werde ich auf dem Weg zum Gipfel finden“

„Bist Du Dir dessen sicher oder nur verwirrt ?“

„Ich bin mir dessen nicht sicher, aber ich werde herausfinden, ob es so sein wird !“

„Ich glaube auch nicht, dass Du Dich irrst !
Was erwartest du denn, was Du dort oben finden wirst ?“

„Erstrebenswert ist nicht der Gipfel, sondern der Weg dorthin.
Er ist für mich Lebenszweck und Sinn“

„Der Weg als Ziel, ist das wirklich wahr ?
Liebst Du die Herausforderung, das Unbekannte, die Einsamkeit und vielleicht auch die Gefahr !?“

„Nein, jedoch werde ich sie überwinden mit Mut, starkem Willen und auch List.
Denn jede Herausforderung ist eine Lektion, die stets auch zu erlernen ist !“

Das Mädchen spielte mit ihren Zöpfen und sah mich belustigt an:

„Ich verstehe !
Eine Sache noch und dann gehe !“

Plötzlich veränderte sich der Himmel.
Er wurde dunkler, farbintensiver und über dem Berg erschienen mehrere Symbole.
Das kleine Mädchen sah hinauf und sagte:

„Auch wenn ich Dir nun nicht mehr gefalle,
ich kenne sie dort alle !“

Überrascht schaute ich ebenfalls nach oben und sprach:

„Nie zuvor mir diese Symbole erschienen.

Ich kenne kein einziges von Ihnen !“

Sie zeigte auf das Symbol direkt über dem Gipfel des Berges und erklärte:

„Das ist Dein Symbol, es steht für die beste Version Deiner Selbst im großen Spiel !“

Ich lächelte sie an, überlegte kurz und antwortete:

„Ich weiß! .. Das ist mein letztes Ziel“

© jogdragoon
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Selektive Demokratie

Wenn die Münze fällt
und der Wurf dem Wähler gefällt
ist die Entscheidung wunderbar
und die Ausrichtung freudvoll klar

Wenn Die Münze fällt
und der Wurf den Wähler quält
ist die Entscheidung zu akzeptieren
oder mit Gewalt zu ignorieren

Die Münze hat zwei Seiten
über die bessere, läßt sich streiten
Doch Streit im offenen Diskurs
bestimmt oft den gesunden, mittleren Kurs

Wer eine Seite unterdrückt
wird mit Diktatur beglückt
auch wenn man ihr 'nen schönen Namen gibt:
„selektive Demokratie“, kurz „Demokratie“ ist sehr beliebt

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Der Lehrer fragte:
„Weiss einer von Euch, was selektive Demokratie ist ?“
Keiner meldete sich.

„Gut, ich zeige es Euch !
Sophie, komm bitte zu mir“
Sophie stand auf und ging zu ihm
„Hier habe ich eine Münze
auf der einen Seite die Wertseite
auf der anderen die Bildseite“
Sophie schaute sie sich interessiert an.
„Die Wertseite ist die gute Seite
die Bildseite ist die schlechte
und immer wenn in der Vergangenheit die Bildseite geworfen wurde,
war das Ergebnis besorgniserregend negativ !
Ich wähle die Wertseite!
Wählst du auch die positive Seite ?“
Sophie sagte : „Ja!“
„Das ist gut, sagte der Lehrer,
dann sind wir einer Meinung
und ich brauche die Münze nicht zu werfen!

Doch was wäre, wenn Du die Bildseite wählen würdest ?"
Die Schüler schauten ihn interessiert an

„Ich müsste die Münze werfen, um eine Entscheidung zu fällen“
Er warf die Münze und die Wertseite war zu sehen.
„So, ich habe gewonnen und ich darf tun, was ich will !

Was aber, wenn ich die Bildseite geworfen hätte ?“
Er warf die Münze noch zwei Mal
bis die Bildseite oben lag!
Er sagte:
„Wenn die Bildseite oben liegt, gebe ich eine Regel bekannt:
Die lautet:
Die Bildseite ist verboten!
Wirf so lange, bis die Wertseite oben liegt!“

Sophie schaute ihn verwundert an und sagte:
„Aber dann habe ich ja gar keine Wahl !“
„Doch“ sagte der Lehrer
Verblüfft schauten ihn die Schüler an
„Du kannst auf der Wertseite die Erhabenheit einzelner Buchstaben, eloquente Worte, den schönen Hintergrund oder sogar wissenschaftliche Ziffern wählen“
Sophie entgegnete
„Aber wenn ich trotzdem die Bildseite wählen will ?“
Der Lehrer grinst sie an:
„Dann bist Du böse und Deine Wahl wird rückgängig gemacht oder nicht gewertet !

Danke Sophie, Du kannst Dich wieder hinsetzen.“

Der Lehrer ergänzte:
„Die Techniken der Manipulation sind für eine einseitige, selektive Demokratie wie für Freund-Feind Szenarien dieselben, wie bei dem Münzbeispiel:
Die längere Zeit uneingeschränkt an der Macht sind, zersetzen die wahrhaftige Demokratie.
Dabei müssen diese nicht die sein, die sichtbar sind, wie Politiker, sondern können auch die sein, die diese lenken.
Sie vermischen Lügen mit der Wahrheit und unterdrücken wichtige Teile von ihr.
Der anderen Seite werden Geld- und andere Mittel gestrichen, sie werden denunziert, einseitig Gesetze, Regeln und Pflichten auferlegt, als Lügner dargestellt und am besten verboten.

Es ist so, dass für die wahrhaftige Demokratie gekämpft werden muss.
Die selektive Demokratie bekommt man geschenkt !“

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Hinweis: Die Wertseite der Münze kann man auch Zahlenseite nennen. Das wäre für das Beispiel treffender, denn der Wähler zahlt für seine einseitige Wahl einen hohen Preis!

© jogdragoon
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