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Gedichte über Vergangenheit - Seite 76


Wünschte, du wärst hier.

Es ist schon zu lange her,
als wir uns das letzte Mal sahen.
Haben uns aus den Augen verloren
nie wieder voneinander gehört.

Ich erinnere mich noch zu gut
an unsere gemeinsame Zeit.
Wir beide waren beste Freunde
haben jeden Tag etwas unternommen.

Seitdem ist eine Menge passiert,
sowohl positives als auch negatives.
Leider hat mir das Leben mehrmals
in den Hintern getreten.

Ich denke, das passiert jedem von uns,
das ist doch ganz normal, oder?
Jeder durchlebt Höhen und Tiefen
manch einer mehr, der andere weniger.

Seit ich auf die neue Schule gewechselt bin,
war nichts mehr so, wie es mal war.
Ich habe nicht nur dich, sondern auch
meine fröhliche Art verloren.

Ich rutschte immer mehr in die Opferrolle,
in eine Abwärtsspirale aus Dunkelheit.
Alleine kam ich dort nicht mehr hinaus,
habe mich jahrelang dadurch gequält.

Habe mir immer gewünscht,
dass du bei mir wärst.
Was wäre wenn?
Wie wäre es gewesen?

Gedanken, die ich nicht
ganz abschütteln konnte,
denn sie begleiteten mich
über mehrere Jahre.

Meine Sehnsucht zu dir
war sehr groß,
ebenso meine Trauer,
weil du nicht da warst.

Ich hatte nach dir
keinen besten Freund mehr,
jedenfalls nicht so richtig
und auch nicht so intensiv.

Habe mich mehr und
mehr zurückgezogen
und niemanden an
mich herangelassen.

In den Stunden, die ich alleine verbringe,
denke ich immer wieder an dich.
Vermisse ich dich und deine Anwesenheit,
unsere gemeinsame Vergangenheit.

Wie wohl dein Leben verlaufen ist?
Hast du auch mal an mich gedacht?
Habe ich dir etwas bedeutet?
So wie du mir?

Ich vermisse die alten Zeiten,
wünschte ich könnte sie zurückdrehen.
Als wir sorglos und unbeschwert
in den Tag hineinleben konnten.

Was würde ich dafür tun,
einen Tag mit dir verbringen zu dürfen.
Dich in meiner Nähe haben zu können
und Erinnerungen aufleben zu lassen.

Du würdest mich wahrscheinlich
nicht mehr wiedererkennen,
so sehr habe ich mich verändert.
Bin gebrochen und kaputt.

Würdest du trotzdem noch Zeit
mit mir verbringen wollen?
Mich so akzeptieren
wie ich bin?

Ich möchte dich so gerne wiedersehen,
mich in deine Arme kuscheln
und nicht mehr gehen lassen.
Ich brauche dich hier bei mir.

Ist das egoistisch von mir?
Dich an meiner Seite haben zu wollen,
mir einen alten Freund zurückzuwünschen?
Vielleicht bist du ja mein Antidepressivum.

Und lässt Endorphine in mir frei,
Glücksgefühle, die ich lange nicht mehr
so intensiv gespürt habe wie damals.
Meine persönliche Droge.

Ich wünschte, du wärst hier,
damit wir reden können.
Über Gott und die Welt,
möchte nur, dass du da bist.

Bin ich eine von deinen positiven
Erinnerungen oder hast du mich
komplett aus deinem Leben verdrängt?
Dieser Gedanke macht mir Angst.

Ich kann die Zeit leider nicht zurückdrehen,
wünschte, ich könnte dich wiedersehen.
Vielleicht eines Tages, irgendwann.
Dann, wenn wir nicht damit rechnen.

Wenn uns das Schicksal dies erlaubt
und der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Ich glaube ganz feste daran,
dass du irgendwann bei mir sein kannst.

Bis dahin schwelge ich
weiterhin in Erinnerungen,
versuche den Schmerz in
meiner Brust zu verdrängen.

Werde nicht aufhören zu hoffen
und mir zu wünschen,
dich eines Tages wieder in
meinem Leben zu haben.

© Lily .N. Hope
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Ich bin du und du bist ich

Perspektive: Inneres Kind

Ich habe gespielt, gelacht und
war wunschlos glücklich.
Musste mir keine Sorgen oder
Gedanken über etwas machen.

Habe in den Tag hinein gelebt,
alles auf mich zukommen lassen.
Mit großem Interesse neues ausprobiert,
mich zu Dummheiten hinreißen lassen.

Fußball auf dem Sportplatz gespielt,
Hütten auf dem Abenteuerspielplatz gebaut,
mich mit Freunden getroffen und Spaß gehabt.
Damals, als ich noch fröhlich war.

Auf einmal, warst du nicht mehr da.
Während ich zurückblieb, mit all
den schönen Erinnerungen,
gingst du einfach weg.

Du wurdest erwachsen und hast
sämtliche Freude am Leben verloren.
Bist gezeichnet von Dunkelheit,
aufgrund schlechter Erfahrungen.

Diese drängten mich immer weiter zurück,
konnte nicht mehr mit dir kommunizieren.
Ich habe es mehrmals über Bedürfnisse versucht,
aber du hast keines davon wahrgenommen.

Also verweile ich noch am Platz der Sehnsüchte,
während du dich deinen Depressionen hingibst.
Dabei brauche ich dich, so wie du mich brauchst.
Wer kümmert sich denn jetzt um mich?

Ich brauche Liebe und Zuneigung,
Trost, wenn es mir nicht gut geht.
Ablenkung, wenn mir alles zu viel wird.
Eine Umarmung, wenn ich mich danach sehne.

Ich bin du und du bist ich.
Ich bin das Kind und du die Erwachsene.
Dennoch bin ich ein Teil von dir.
Und das werde ich auch immer bleiben.

Du verhältst dich mir gegenüber,
wie deine Mutter es bei dir tut.
Du kümmerst dich nicht und
lässt mich einfach so im Stich.

Du hörst mir überhaupt nicht zu,
befriedigst keine meiner Bedürfnisse,
lässt mich seelisch verwahrlosen
und nimmst mich nicht ernst.

Das tut ganz schön doll weh!
Ich weiß, dass du das nicht
mit Absicht machst, aber
ich vermisse dich!

Lass uns wieder spielen und Spaß haben
genauso wie damals, als du vor lauter
Lebensfreude durch eben dieses
gegangen bist.

Kümmere dich bitte mehr um uns,
denn du bist nie zu alt, um
frühere Zeiten wiederaufleben zu
lassen und ihnen treu zu bleiben.

Wenn du gehst, dann werde ich ganz
traurig sein und mich so fühlen wie du,
als deine Eltern ihrer Sucht nachgegeben haben.
Der Moment, der alles zerstört hat.

Tu uns das bitte nicht an,
du bist so viel stärker als die beiden.
Behalte mich bei dir, um immer daran
erinnert zu werden, wie schön das Leben sein kann.

Wir sind da für dich, deine Lieblingsmomente
und ich, dein inneres Kind.
Das wird sich auch niemals ändern,
denn du bist ich und ich bin du.

Sei das für mich, was deine Mutter nie sein konnte,
eine gute Freundin, die sich kümmert und sorgt.
Mich in den Arm nimmt, tröstet und sagt,
dass sie mich ganz doll lieb hat!

Das, was du dir von deiner Mutter wünschst,
wünsche ich mir auch von dir.
Du bist so viel reflektierter und ich weiß,
dass wir beide das hinbekommen werden.

Ich jedenfalls habe dich sehr lieb
und bin extrem stolz auf dich!
Ich danke dir für all die schönen Erinnerungen,
welche uns immer verbinden werden.


© Lily .N. Hope
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Beste Freundin?

Ich lachte gerne mit dir,
verzichteten auf Drogen, tranken nicht mal Bier.
Wir unternahmen sehr viel zusammen,
hingen nur draußen herum und waren gerne beisammen.

Ob wir Spaß hatten oder Mist bauten
oder uns Nächte lang
Geschichten um die Ohren hauten.
Gemeinsam haben wir so viel erlebt,
es war, als hätte ich ein zweites Leben gelebt.

Diese Zeit war mir sehr wichtig,
bist mir nur selten in den Rücken gefallen
und wenn dann richtig.
Habe nie darüber nachgedacht,
darüber, ob ich was falsch gemacht hab.

Wir haben uns auseinandergelebt,
leider nicht mehr so viel zusammen erlebt.
Hast bessere Freunde gefunden,
mit denen durftest du so richtig verdummen.

Jetzt erst, wird mir so einiges klar,
du stehst gerne im Mittelpunkt,
bist der selbsternannte Star.
Konnte dir nichts anvertrauen,
musstest dieses Wissen sofort herum posaunen.

Konnte mit dir nicht über persönliche Dinge reden,
es gab Momente, da würde ich dir am liebsten welche kleben.
Hast dich ab und zu über mich lustig gemacht,
haben trotzdem eine coole Zeit verbracht.

Hast dich offenbar für mich geschämt,
eine Erkenntnis, die mich heute noch lähmt.
Haben nie Fotos zusammen gemacht,
habe mich sowieso nie gezeigt von meiner besten Pracht.

Bin für dich da gewesen,
habe dich quasi aufgenommen.
Deine Geschwister hatten keine Zeit
und Lust auf dich,
ich ließ dich nie im Stich.

Ja, ich hatte Mitleid mit dir,
unser Altersunterschied beträgt nicht mal vier.
Vor deinen Freunden nicht zu mir stehen,
ganz ehrlich: ich werde diesen Weg alleine gehen.

Irgendwie vermisse ich diese Zeit,
wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Gesundheit.
Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder,
ohne dein asoziales Verhalten bist du mir lieber.


© Lily .N. Hope
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