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Gedichte zur Umwelt - Seite 30


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Küss einen Baum

Küss einen Baum, denn du wirst seh’n
Dass bald keine mehr herum stehn
Gib ihnen `nen Abschiedskuss
Und erkenne, dass alles einmal enden muss
Greif nach den Äxten. Heut‘ ist die Zeit
Als man die Welt von ihnen befreit
Wir werden glücklich schrei‘n
Es ist soweit

Ob Lärchen, Tannen oder Eichen
Sie müssen alle dem Fortschritt weichen
Denn es ist der Tag - an dem man sie - nicht mehr braucht
Weder als Papier oder als Geld
Braucht man sie noch auf dieser Welt
Nicht mal mehr als Kohle - die in einem - Schornstein verraucht
Sagt mal ehrlich ohne falschen stolz
Wer baut heute noch Häuser aus Holz?

Fäll jeden Baum, der hier noch steht
Damit neue Wohnfläche entsteht
Denn wir haben keinen Platz
Wir leben ja nicht auf ihnen, wie ein dummer Spatz
Greif nach den Äxten, heut ist die Zeit
Als man die Welt von ihnen befreit
Wir werden glücklich schrein
Es ist soweit

Ob Eschen, Buchen oder Fichten
Wir werden sie allesamt vernichten
Sollten Tiere auch ihren Wohnraum verlieren
Ihr braucht nicht sehr um sie bangen
Wir werden sie allesamt einfangen
Und danach werden wir sie alle domestizieren
Und wenn ein paar Tierchen ihr Leben verliern
Dann doch nur, damit die Gesunden weiter floriern

Fäll jeden Baum, denn es ist schön
Einen Weg entlang zu gehen
Ohne das man stolpern muss
Weil eine Wurzel behindert deinen Fuß
Greif nach den Äxten, heut ist die Zeit
Als man die Welt von ihnen befreit
Wir werden glücklich schrein
Es ist soweit

Am Schluss entfernen wir das Brett von der Stirn
Und benutzen dann endlich mal unser Gehirn

Fäll‘ jeden Baum und du wirst sehen
Wie die Menschen zu Grunde gehen
Es sind keine mehr hier
Sie sind fort, wie auch fast jedes Tier
Welch eine große, blöde Dummheit
Geschah bloß in dieser Zeit
Das wird das Ende sein
Der Menschheit
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