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Gedichte zur Umwelt - Seite 31


Küss einen Baum

Küss einen Baum, denn du wirst seh’n
Dass bald keine mehr herum stehn
Gib ihnen `nen Abschiedskuss
Und erkenne, dass alles einmal enden muss
Greif nach den Äxten. Heut‘ ist die Zeit
Als man die Welt von ihnen befreit
Wir werden glücklich schrei‘n
Es ist soweit

Ob Lärchen, Tannen oder Eichen
Sie müssen alle dem Fortschritt weichen
Denn es ist der Tag - an dem man sie - nicht mehr braucht
Weder als Papier oder als Geld
Braucht man sie noch auf dieser Welt
Nicht mal mehr als Kohle - die in einem - Schornstein verraucht
Sagt mal ehrlich ohne falschen stolz
Wer baut heute noch Häuser aus Holz?

Fäll jeden Baum, der hier noch steht
Damit neue Wohnfläche entsteht
Denn wir haben keinen Platz
Wir leben ja nicht auf ihnen, wie ein dummer Spatz
Greif nach den Äxten, heut ist die Zeit
Als man die Welt von ihnen befreit
Wir werden glücklich schrein
Es ist soweit

Ob Eschen, Buchen oder Fichten
Wir werden sie allesamt vernichten
Sollten Tiere auch ihren Wohnraum verlieren
Ihr braucht nicht sehr um sie bangen
Wir werden sie allesamt einfangen
Und danach werden wir sie alle domestizieren
Und wenn ein paar Tierchen ihr Leben verliern
Dann doch nur, damit die Gesunden weiter floriern

Fäll jeden Baum, denn es ist schön
Einen Weg entlang zu gehen
Ohne das man stolpern muss
Weil eine Wurzel behindert deinen Fuß
Greif nach den Äxten, heut ist die Zeit
Als man die Welt von ihnen befreit
Wir werden glücklich schrein
Es ist soweit

Am Schluss entfernen wir das Brett von der Stirn
Und benutzen dann endlich mal unser Gehirn

Fäll‘ jeden Baum und du wirst sehen
Wie die Menschen zu Grunde gehen
Es sind keine mehr hier
Sie sind fort, wie auch fast jedes Tier
Welch eine große, blöde Dummheit
Geschah bloß in dieser Zeit
Das wird das Ende sein
Der Menschheit
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Knüppel aus dem Sack!

Insekten sterben, Blüten verderben,
der Wald wird gefällt
Unser Vieh, das leidet, seine Würde beschneidet
der Mensch, der sie hält

Die Meere vermüllen mit Plastikhüllen,
werden leer gefischt
Die Lüfte verschmutzen, Eisberge rutschen
Wer nimmt uns in Pflicht?

Viel‘ Arten verschwinden, die Menschen versinken
in ihrer Welt.
Man ist gut vernetzt und meistens gehetzt
und hat es erwählt

Unser Tisch ist gedeckt, der Esel gestreckt,
nur die Freude ist fort.
Der Knüppel im Sack war für’s Diebespack
und gehorchte auf’s Wort

Wer die Erde ausraubt, wer sich alles erlaubt,
d e r muss ihn spür’n
Der Jüngste und Klügste, der wachsam Liebendste,
d e r soll ihn führ’n


Anm.: Das Gedicht ist eine kleine Hommage an Hofmann von Fallersleben, der 1837 ein Wutgedicht auf die Entlassung von 7 liberalen Professoren in Göttingen schrieb, darunter die Gebrüder Grimm:
Knüppel aus dem Sack
Von all den Wünschen auf der Welt
nur einer mir anjetzt gefällt
KNÜPPEL AUS DEM SACK!
Und gäbe Gott mir Wunschesmacht,
ich dächte nur bei Tag und Nacht
KNÜPPEL AUS DEM SACK!

Dann braucht‘ ich weder Gut noch Gold,
ich machte mir die Welt schon hold
mit: KNÜPPEL AUS DEM SACK!
Ich wär ein Sieger, wär ein Held,
der erst´ und beste Mann der Welt
mit: KNÜPPEL AUS DEM SACK!

Ich schaffte Freiheit, Recht und Ruh,
und frohes Leben noch dazu
beim: KNÜPPEL AUS DEM SACK!
Und wollt ich selbst recht lustig sein,
so ließ ich tanzen Groß und Klein
beim: KNÜPPEL AUS DEM SACK!

Oh, Märchen, würdest Du doch wahr,
nur Einen einzigen Tag im Jahr
KNÜPPEL AUS DEM SACK!
Ich gäbe drum, ich weiß nicht was,
und schlüge drein ohn´ Unterlaß
Frisch: KNÜPPEL AUS DEM SACK!
Aufs Lumpenpack!
Aufs Hundepack!
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