Wäre die Welt
Wäre die Welt ein Wolkengebirge
Mit bäumendem Weiß gegen Himmelsblau,
Wuchsstark wie eine Frühlingsbirke,
Dann wüsste auch ich hier endlich genau,
Dass Grauwände ebenfalls leuchten können,
Der Rauch seine todbringende Herrschaft verlöre,
Wir alle uns mit der Natur versöhnen,
Weil jeder auf ihre Schonung höre.
So aber muss ich doch weiter bangen,
Wo Plastikteile Flüsse und Meere vergiften,
In der Wale und Fische Mägen gelangen
Und wir Menschen weiterhin Unruhe stiften,
Weil wir noch mehr in die Natur eingreifen,
Die uns einst als Schöpfung anvertraut
Und wir mit den Zeiten nicht mehr reifen,
Wenn alles nur auf Profit aufgebaut.
Sehen wir doch hin zur grünenden Erde,
Hören doch wieder der Amseln Schlag,
Gehen zu Fuß oder hoch zu Pferde,
Wenn wir an diesem Frühlingstag
Geradewegs unter Tannen spazieren,
Wo unser Leben Erwachendes braucht,
Wir uns nicht wie Tyrannen aufführen,
Bei denen der Egomanismus raucht.
©Hans Hartmut Karg
2019
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