Tempolimit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Tempolimit

Man schließt die Fenster, Lüftungsklappen,
Um so die Abgasluft zu kappen,
Die außen sich vermehrt ansammelt,
Das Haus hat man auch fest verrammelt.

Damit man schadlos leben kann,
Bleibt man glücklich in seinem Wahn
Und füllt sich seine Zukunftstaschen
Mit Hoffen auf Sauerstoffflaschen.

Denn wer ein Luxusleben will,
Der hat für sich sein klares Ziel:
Rasen ganz ohne Tempolimit,
Konsumieren, ja kein Schnitt!

Die Freiheit ist doch grenzenlos
Und die Natur bleibt jenes Ross,
Das man getrost so lange reitet,
Bis es erschöpft den Tod erleidet.

Dann gibt es ein kurzes Gedenken,
Um von dem Frevel abzulenken;
So hört man bei den Schweinereien
Nicht mehr der Lebewesen Schreien.

Denn wo Fenster verrammelt sind
Lebt das Gewissen nur noch blind,
Entfernt sich vom Schöpfungsauftrag
Mit Augenschließen Tag für Tag.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Tempolimit

252 mal gelesen
29.01.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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