Gedichte über Trauer - Seite 93

Motto
Jerusalem, leg das Trauerkleid ab, wirf die Lumpen fort, in die du dich in deinem Elend gehüllt hast! Schmück dich mit der Herrlichkeit, die Gott dir für immer schenken will! (Baruch 5,1)
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Ja, ich muss auch meine Trauer wegwerfen
mit dem Gott weitergehen
Ich weiß, dass ich viel Übles getan habe

Mein Haben und Soll sind heute nicht vergleichbar
Ich versuche jedoch jeder Zeit erreichbar
zu sein

Meine Sünde rasieren jede Frau
Mein Alltag ist aber! nur von Zeit zu Zeit grau
In meinem Herzen gibt es eine Tauwetter-Periode

Ich hoffe, dass ich diese Öde
mit einem Reneklode-Essen und nicht mit einem Fressen
von meinen Kommilitoninnen
erfolgreich beende

Mea culpa!
Mea culpa!
Mea maxima culpa!
Der Tod ist ein Meister

Lasst die Tränen fließen
In verhärtete Herzen und Seelen hinein
Lasst die Tränen fließen
in verkrustetes Denken und Tun

Gießt Tränen
auf Mauern und Zäune
Gießt Tränen
auf Ruinen und Gräber

Eure Tränenflut benetze
versehrtes Land und Leben,
dass in dunk'ler Gegenwart
ein winz‘ger Samen keimen kann

Und eines Tages-
in einer Zukunft, die so fern jetzt scheint-
treiben Eure Tränen
die Samen
ins Licht:
schalom!